Die Sicht von außen und wie schütze ich meine Geschäftsidee?

Sie haben einen Business Plan erstellt. Aber wie geht es jetzt weiter?

Sie haben eine tolle Geschäftsidee und sind davon überzeugt, dass es dafür einen Markt gibt? Gleichzeitig wissen Sie aber über die Risiken einer Unternehmensgründung und sind bestrebt, Ihr unternehmerisches Risiko zu reduzieren? Dann haben Sie sich mit großer Wahrscheinlichkeit sehr strukturiert mit Ihrer Idee auseinander gesetzt und dazu ein Geschäftskonzept (einen Businessplan) erstellt. Aber wie geht es jetzt weiter?

Eine Geschäftsidee ist, genau wie das dahinter stehende Konzept, meist das Ergebnis umfangreicher Planungen, Überlegungen und schlafloser Nächte. Kein Wunder also, dass der Businessplan an sicherer Stelle verwahrt und die Information kaum an die Öffentlichkeit gegeben wird.

Dieses Verhalten steht allerdings im Gegensatz zur Theorie des „Blickes von außen“. Größere Firmen, speziell aber große Konzerne, zahlen für die Leistung von externen Beratern hohe Beträge, um die so wichtige Außensicht in strategische Überlegungen einfließen zu lassen. Dadurch sollen neue Ideen gefördert und Betriebsblindheit vermieden werden.

Überdenkt man nun die Gründe dafür, Leistungen von externen Beratern zu beziehen, so wird einem schnell klar, dass Wichtigkeit und Nutzen der Außensicht zunehmen, wenn das Team kleiner wird. Für Gründer und Jungunternehmer sind Ratschläge und Feedback daher von großem Wert, spiegeln sie doch oft auch die Meinung des Marktes wider.

Der Businessplan sollte daher kein Geheimdokument sein. Er dient zwar in erster Linie Ihrer Planung und Orientierung, aber erst der Feinschliff durch externe Expertise zeigt auf, wo noch Schwachstellen vorhanden sind.

Erstes Feedback schon in der Entwurfsphase


Besonders zu Beginn ist es schwierig, das Konzept jemandem zu präsentieren. Zu diesem Zeitpunkt kommt oft die Problematik hinzu, dass der Plan noch nicht ausgefeilt ist, noch nicht perfektioniert. Dennoch können und sollten Sie sich bereits Feedback von Ihnen nahestehenden Personen holen. Besprechen Sie Ihre Ambitionen mit Ihrer Familie und engen Freunden! Die Reaktionen können ein erster Indikator sein, ob Ihre Idee überzeugt bzw. geballte Bedenken vorliegen. Bedenken Sie dabei aber, dass es eine gewisse Befangenheit aufgrund des persönlichen Naheverhältnisses geben kann.

Keine einfache Situation!


Häufig genannte Ängste, die mit der Weitergabe des Businessplans einhergehen, umfassen den Verlust der Geschäftsidee an Dritte, die Offenlegung der eigenen Strategie oder den Diebstahl technischer Entwicklungen. Wie können Sie Ihre Geschäftsidee also profund überprüfen lassen, ohne Gefahr zu laufen, dass Ihnen die Idee „geklaut“ wird?

Gleich eins vorweg: Der Diebstahl einer Idee lässt sich nie zu 100 Prozent vermeiden. Sobald Sie Ihre Idee schriftlich oder mündlich festhalten, besteht die Gefahr, dass diese unberechtigter weise vollständig bzw. in Auszügen übernommen bzw. umgesetzt wird. Sie könnten das nur dadurch verhindern, dass Sie Ihre Gedanken eben nicht abspeichern. Das birgt aber wiederum den großen Nachteil in sich, dass eine strukturierte Auseinandersetzung mit Ihrer Geschäftsidee entfällt und Sie unnötige Risiken bei Ihrer Unternehmensgründung eingehen. (Nähere Informationen über die Vorteile eines Businessplans finden Sie im Gründertipp „Der Businessplan“.)

Hier gilt es mit Bedacht vorzugehen. Unbestritten ist jedoch die Tatsache, dass eine Außensicht wesentlich dazu beiträgt, vorhandene blinde Flecken zu eliminieren und das Geschäftsmodell auf seine Markttauglichkeit abzuklopfen. Menschen neigen vielfach dazu, Schwachstellen zu verdrängen bzw. schönzureden. Das sollten Sie bei der Unternehmensgründung definitiv nicht tun. Ein „Externer“ hat nicht diese emotionale Bindung zur Idee und wird daher seine distanzierte – natürlich auch subjektive – Einschätzung abgeben.

Weitere Tipps, um Ihre Idee zu schützen


Der einfachste Weg, eine neuartige Entwicklung oder ein Verfahren vor Nachahmungen zu schützen ist, die Details nicht preiszugeben. Oftmals reicht es, eine grobe Übersicht über das Produkt in den Businessplan zu schreiben. Technische Details können und sollten ausgespart werden. Sollte es nicht möglich sein, diese Informationen auszulassen, so helfen Patente bei der Absicherung der eigenen Idee. Das Patentwesen ist sehr umfangreich und in viele Klassen unterteilt. Bei Unklarheiten lohnt hier ein Besuch beim Spezialisten.

Ein hilfreicher Ratschlag ist auch die Auswahl der Experten. Das Gründerservice der Wirtschaftskammer Österreich hat es sich zur Aufgabe gemacht, Unternehmensgründern hilfreich unter die Arme zu greifen. Das oberste Ziel dieser Berater ist die erfolgreiche Unternehmensgründung sowie der Fortbestand des neu gegründeten Unternehmens.

Nach Fertigstellung: Vertrauliches Fachfeedback einholen


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