Spotify, Deezer, Apple oder Amazon Music - welcher Dienst darf es sein? Oder vielleicht gar TikTok? Die umstrittene Social-Media-Datenkrake startet einen eigenen Musikstreaming-Dienst.
In den USA wird ein Gesetz vorbereitet, das die Video-App TikTok gänzlich verbieten soll, in Österreich darf sie nicht mehr installiert werden. Die Skepsis gegenüber der nicht-chinesischen App von Bytedance zieht sich quer durch die Regierungen. Mit „Projekt Kleeblatt“ für Europa und „Projekt Texas“, das auf die USA abzielt, will TikTok die großen Bedenken aus dem Weg räumen; mit mäßigem Erfolg. Die Skepsis ist aber offenbar ein sehr konzentriertes Phänomen. Denn bei den Nutzern kommt sie nicht an. Mehr als eine Milliarde Nutzer zählt die Plattform weltweit - Tendenz steigend. Nun hat sich die App-Schmiede mit Sitz auf den Cayman-Islands etwas neues einfallen lassen: einen Musikstreaming-Dienst.
In Brasilien und Indonesion ist TikTok Music bereits verfügbar. Nach dem erfolgreichen Start sollen Mexiko und Singapur folgen. Schrittweise sollen weitere Länder folgen. Ein dreimonatiges Gratis-Abo soll die Nutzer zur Abkehr vom bisherigen Musik-Dienst der Wahl bringen. Danach kostet TikTok Music zwischen sechs und 7,50 Euro - je nach Land.
Die unterschiedlichen Preise sind nicht ungewöhnlich, liegen aber deutlich unter jenen von Spotify und Apple Music. Ein Gratis-Abo, das sich über Werbung finanziert, wird nicht angeboten.
Social-Media-Funktionen integriert
Der Musik-Katalog ist durchaus beachtlich. Immerhin konnte TikTok Verträge mit Universal Music Group, Warner Group und Sony Music abschließen.
Die App bietet eine Funktion, bei der unbekannte Lieder identifiziert werden können. Eigentlich Kerngeschäft von Shazam, verbindet TikTok diese Funktion in die Musik-App. Doch offenbar braucht es bei einem Dienst, der ausschließlich dazu dient, Musik zu hören, auch Social-Media-Funktionen. So ist es bei TikTok Music möglich, in Kontakt mit anderen Nutzern zu treten und auch die Lieder zu kommentieren. (bagre)