Ein US-Soldat soll in den Norden übergelaufen sein. Das Kim-Regime schwieg vorerst. Doch es könnte die Causa als Druckmittel nützen.
Hat es etwa Kim Jong-un die Sprache verschlagen? Oder warum verschwieg Nordkoreas Propaganda-Apparat vorerst den Vorfall an der Demarkationslinie? Lässt die Kim-Clique doch sonst keine noch so geringfügige Gelegenheit aus, die USA einer „tödlichen Provokation“ zu beschuldigen und sofort mit Atomkrieg zu drohen. Eine eventuelle Fahnenflucht eines US-Soldaten wäre doch ein gefundenes Fressen für den Machthaber und müsste eigentlich als propagandistische Steilvorlage lauten Jubel auslösen.
Bisher weiß man nur von einem Augenzeugen, dass ein Amerikaner mit einem lauten „Hahaha“ den Fuß über die aus Ziegelsteinen errichtete Grenzlinie gesetzt hat und zwischen mehreren Gebäuden hin- und hergelaufen sei. Dort erfolgte auf nordkoreanischer Seite die Festsetzung. Die Tourguides sollen noch vergeblich versucht haben, den Mann zurückzuhalten. Auf der südkoreanischen Seite der Grenze sind ständig zahlreiche Reisegruppen unterwegs. Von dem Amerikaner fehlt seit seiner Festnahme jede Spur.