Diplomatische Spannungen

China will Besuch von Taiwans Vizepräsident in USA verhindern

William Lai will im Jänner die Nachfolge von Taiwans Präsidentin Tsai Ing-Wen antreten.
William Lai will im Jänner die Nachfolge von Taiwans Präsidentin Tsai Ing-Wen antreten.Reuters / Ann Wang
  • Drucken

Die geplante US-Reise des Präsidentschaftsanwärters William Lai düpiert Peking. Der chinesische Botschafter in den USA bekräftigt das Ziel einer friedlichen Wiedervereinigung mit der Inselrepublik.

China erhöht den Druck zur Verhinderung des geplanten USA-Besuchs des taiwanesischen Vizepräsidenten William Lai. Es sei nun Chinas Priorität, Lai daran zu hindern, die Vereinigten Staaten zu besuchen, sagte der chinesische Botschafter in den USA, Xie Feng, auf einer Veranstaltung des Aspen Security Forums. Dabei verwendete er die Metapher vom „grauen Nashorn“, bei der eine Bedrohung erkannt, aber nichts dagegen unternommen wird.

Xie bekräftigte, das demokratisch regierte Taiwan gehöre aus Sicht der Volksrepublik zu China. Ziel sei eine friedliche Wiedervereinigung. Er warnte, taiwanesische „Separatisten“ suchten die Unterstützung der USA. „Sie geben nicht einmal zu, dass sie Chinesen sind. Dies ist also ein sehr gefährlicher Weg, den sie einschlagen“, sagte Xie. Ihre Provokationen müssten eingedämmt werden.

Lai will im nächsten Monat die USA besuchen. Dabei handelt es sich offiziell um einen Zwischenstopp auf dem Flug von und nach Paraguay, der ihm allerdings die Möglichkeit geben wird, US-Vertreter zu treffen. Erst im April hatte ein US-Besuch der taiwanesischen Präsidentin Tsai Ing-wen für Spannungen gesorgt. China reagierte damals mit Militärmanövern rund um Taiwan.

In Taiwan finden im Jänner Präsidentenwahlen statt. Dabei will Lai die Nachfolge von Tsai antreten. Er liegt derzeit in den meisten Umfragen vorne.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.