Klimaerwärmung

Mehrere Tote nach Unwettern am Balkan, nächste Hitzewelle in Griechenland

Der Sturm zerstörte Dächer in der kroatischen Hauptstadt Zagreb.
Der Sturm zerstörte Dächer in der kroatischen Hauptstadt Zagreb.Imago / Igor Kralj/pixsell
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Nach tagelanger Hitze gehen in Kroatien, Slowenien und Bosnien schwere Gewitter nieder. In Venetien hagelt es tennisballgroße Hagelkörner. In Griechenland sind für Freitag 44 Grad prognostiziert, die Brände auf Rhodos bleiben besorgniserregend.

Bei schweren Unwettern sind in Kroatien, Slowenien und Bosnien mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen. Nach tagelanger Hitze gingen auf dem Balkan am Mittwochabend heftige Gewitter mit Starkregen und Sturmböen nieder. In Kroatien wurden laut Polizei und Medienberichten mindestens vier Menschen von umstürzenden Bäumen erschlagen, zwei von ihnen in der Hauptstadt Zagreb. Auch ein Baukran kippte um, der Kranführer wurde verletzt.

Zagreb: Beispielloses Unwetter

Einsatzkräfte räumten in Zagreb am Donnerstag von umgestürzten Bäumen und Strommasten blockierte Straßen frei. Die Behörden warnten Bewohner und Urlauber davor, Parks und Wälder zu betreten. Zagrebs Bürgermeister Tomislav Tomasevic sagte, das Unwetter sei „sowohl hinsichtlich der Stärke als auch der Schäden“ beispiellos gewesen.

Umgestürzte Bäume blockieren Straßen in Zagreb.
Umgestürzte Bäume blockieren Straßen in Zagreb.APA / AFP / Denis Lovrovic

Im benachbarten Slowenien wurde laut lokalen Medienberichten ebenfalls ein Mensch durch einen umstürzenden Baum in der Nähe des Bleder Sees getötet, der ein beliebtes Reiseziel ist. Im nordbosnischen Brcko gab es ebenfalls ein Todesopfer. Dabei war zunächst aber unklar, ob es einen Zusammenhang mit dem Unwetter gab.

110 Personen in Italien durch Hagelkörner verletzt

Auch die norditalienische Region Venetien ist am Mittwochabend von schweren Unwetter heimgesucht worden. Betroffen war unter anderem die Gemeinde Montebelluna in der Provinz Treviso, die vor allem für die Produktion von Prosecco bekannt ist. Hagelkörner in der Größe von Tennisbällen verursachten schwere Schäden, meldeten die Behörden am Donnerstag. Nach Angaben des Präsidenten der Region Venetien, Luca Zaia, wurden wegen des Hagels 110 Personen verletzt. Auf den Straßen geparkte Autos waren schwer beschädigt.

Die Unwetterwelle hat auch im Trentino große Schäden angerichtet, vor allem in den Wäldern. Besonders betroffen war das Fassatal. Die Mitarbeiter des Forstdienstes standen mit Säuberungsarbeiten und der Räumung der Straßen im Dauereinsatz. Bereits am Dienstag hatten Unwetter in den Wäldern des Südtiroler Pustertals schwere Schäden angerichtet.

Waldbrände nördlich und westlich von Athen unter Kontrolle

Griechenland wappnet sich für eine neue Hitzewelle, die am Wochenende einen ersten Höhepunkt erreichen soll. Der griechische Wetterdienst sagte für Donnerstag den Beginn einer zweiten Hitzewelle mit Temperaturen von über 40 Grad Celsius vorher. Am Freitag könnte es sogar 44 Grad heiß werden. Erst kürzlich hatten die Behörden antike Sehenswürdigkeiten wie die Athener Akropolis wegen der großen Hitze zum Schutz der Besucher für mehrere Stunden am Tag geschlossen.

Rauchsäulen durch einen Brand nordwestlich von Athen.
Rauchsäulen durch einen Brand nordwestlich von Athen.APA / AFP / Spyros Bakalis

Die Behörden warnten vor anhaltend hoher Brandgefahr angesichts der großen Trockenheit. Die Feuerwehr brachte die beiden großen Waldbrände nördlich und westlich der griechischen Hauptstadt Athen gerade erst weitgehend unter Kontrolle. Die Lage sei deutlich besser, sagte ein Sprecher der Feuerwehr am Donnerstagmorgen. Es gebe sowohl in der Region Dervenochoria als auch nahe der Stadt Loutraki noch kleinere Brandherde, von denen man jedoch hoffe, sie im Laufe des Tages zu löschen.

Auf Rhodos hingegen tobt der Waldbrand in der Mitte der Ferieninsel weiter. Die Lage sei zwar etwas besser als am Vortag, doch das unwegsame Gelände mit bis zu 15 Meter hohen Bäumen erschwere die Löscharbeiten, berichtete der Staatssender ERT. (APA)

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