Wien-Döbling

19-Jährige missbraucht und nach Tod vor Wohnung abgelegt: 17-Jähriger angeklagt

Die junge Frau verlor das Bewusstsein, was der 17-Jährige offenbar ausnutzte, um sie zu missbrauchen. Am Morgen bemerkte er, dass sie vermutlich wegen einer Überdosis kein Lebenszeichen mehr von sich gab, und legte sie ins Stiegenhaus.

Die Staatsanwaltschaft Wien hat gegen einen jungen Burschen Anklage erhoben. Er soll im Zuge einer Drogen-Party in Wien-Döbling den Zustand einer infolge von Alkohol und Suchtgift wehrlosen 19-Jährigen ausgenutzt und sexuell missbraucht haben. Als er am folgenden Morgen feststellen musste, dass die junge Frau infolge einer Überdosis kein Lebenszeichen mehr von sich gab, soll er sie aus seiner Wohnung geschafft und abgelegt haben.

Die Anklage lautet auf sexuellen Missbrauch einer wehrlosen Person und Im-Stich-Lassen einer Verletzten mit Todesfolge, bestätigte Christoph Zonsics-Kral, der Sprecher des Landesgerichts für Strafsachen, wo die Anklage eingebracht wurde, am Freitag. Der zum Tatzeitpunkt 17-Jährige befindet sich in U-Haft. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Im Stiegenhaus abgelegt

Der 17-Jährige soll am ersten Dezember-Wochenende des Vorjahrs mit mehreren Freunden bzw. Bekannten in seiner Wohnung eine Party gefeiert haben, bei der auch Drogen konsumiert wurden. Die 19-Jährige, die er bis dahin nicht kannte, stieß am 4. Dezember - ein Sonntag - zur Afterhour dazu. Möglicherweise war die junge Frau bereits von Suchtmitteln beeinträchtigt, sie dürfte sich allerdings auch von den Substanzen bedient haben, die der 17-Jährige bereitstellte. Irgendwann verlor sie das Bewusstsein bzw. schlief ein, worauf der Jugendliche sie laut Anklage missbraucht haben soll.

Am nächsten Morgen stellte der Bursch nach dem Aufwachen fest, dass die junge Frau kein Lebenszeichen mehr von sich gab. Sie dürfte an den Folgen einer Überdosierung gestorben zu sein. Anstatt Hilfe zu holen und die Rettungskette in Gang zu setzen, soll der 17-Jährige die Leblose aus der Wohnung geschafft und im Stiegenhaus abgelegt haben. Andere Hausbewohner bemerkten die am Boden liegende junge Frau und alarmierten die Rettung. Obwohl die Rettungskräfte noch an Ort und Stelle mit einem Defibrillator-Einsatz um ihr Leben kämpften, kam für die 19-Jährige jede Hilfe zu spät. (APA)

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