Sommer

Alarm in Hollands Freibädern: Zutritt für Belgier verboten

An der niederländisch-belgischen Grenze sind die Gemüter erhitzt. Jugendliche Randalierer reisen sogar von Brüssel an, um sich auszutoben.

Die hochsommerlichen Temperaturen steigen auch in niederländischen und belgischen Freibädern den Jugendlichen zu Kopf. Immer öfter kommt es zu problematischen Zwischenfällen, zu Schlägereien und sexuellen Belästigungen von Frauen und jungen Mädchen. In der südniederländischen Stadt Terneuzen und den direkt an der belgischen Grenze, in der niederländischen Provinz Seeländisch-Flandern, liegenden Gemeinden Sas van Gent und Axel haben die Gemeinderäte drastische Maßnahmen ergriffen, die so gar nicht zur Idee einer geeinten EU passen.

In diesen Gemeinden sind Badegäste aus Belgien nicht mehr willkommen. Sie führten eine Ausweispflicht für Badegäste ein, die älter als 14 Jahre sind. Für die Bademeister gehören nun nicht nur Trillerpfeifen zur Ausrüstung, sondern auch Bodycams, um Randalierer auf der Stelle auszuforschen.

Gewalt und Belästigungen

Hintergrund der strengen Kontrollen: Immer öfter reisen vor allem belgische Jugendliche auch von weit her an, um sich in den niederländischen Schwimmbädern auszutoben – manche aus Brüssel. Einige von ihnen haben in belgischen Freibädern ein Zutrittsverbot, weil sie durch Gewalt und Belästigung anderer Badegäste negativ aufgefallen sind.

Was sich an der niederländisch-belgischen Grenze abspielt, ereignet sich in ähnlicher Weise auch ein Stück weiter südlich an der belgisch-französischen Grenze in Schwimmbädern der belgischen Grenzstadt Kortrijk. Dort wurden vor allem junge Franzosen verhaltensauffällig. Auf der schwarzen Listen stehen dort inzwischen mehr als 100 Personen. Bademeister Elewin Werbrouck sagte der Brüsseler Zeitung „De Standaard“: „Auch bei uns werden nun Sicherheitskräfte eingesetzt.“ Doch er relativierte: „Jeder, der sich an die Regeln hält und gute Manieren hat, ist bei uns willkommen. Nur die Randalierer müssen draußen bleiben.“

Terneuzen

In der niederländischen Gemeinde sind die Bademeister mit Bodykameras ausgestattet, zudem führen die Mitarbeiter Ausweiskontrollen durch, und man behält sich vor, Badegäste aus Belgien nicht hineinzulassen. Zuvor kam es zu Problemen mit belgischen ­Jugendlichen.

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