Herkunftsbezeichnung: "Made in" wird zur Pflicht

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bdquoMade inldquo wird Pflicht c EPA KIMIMASA MAYAMA
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Die EU-Kommission will eine verpflichtende Herkunftsangabe auf allen Produkten.

Wien/Ag./Hie. „Made in“ – wo? Bereits jetzt steht zwar in den meisten Pullovern, Jacken oder auf Schuhen, in welchem Land sie produziert wurden. Pflicht ist die Herkunftsangabe aber noch nicht. Das soll sich nun ändern: Die EU-Kommission will, dass künftig auf allen in der EU verkauften Produkten die Herkunft angegeben werden muss. Wesentlich sei eine „klare Rückverfolgungsmöglichkeit“, sagten EU-Industriekommissar Antonio Tajani und Gesundheitskommissar Tonio Borg. Die ganze Lieferkette müsse nachvollziehbar sein.

Wenn ein Produkt in verschiedenen Ländern gefertigt wurde, soll jenes Land auf dem Etikett aufscheinen, in dem die Hauptarbeit geleistet wurde. Wenn beispielsweise ein Pullover aus China stamme und in Rom würden die Knöpfe angenäht, müsse „Made in China“ angegeben werden. Es müssten aber alle Beteiligten überprüft werden können. Ist auf dem Produkt selbst nicht genug Platz für die Herkunftsangabe, soll sie auf der Verpackung oder auf einem Begleitpapier vermerkt werden. Nahrungsmittel sind von dem Vorschlag nicht erfasst.

Verbote für gefährliche Produkte

Der Kommission gehe es um die Sicherheit der Verbraucher. Daher sei wichtig, dass in allen EU-Staaten gleiche Regeln bei der Rückverfolgbarkeit gelten, so Borg. So soll sichergestellt werden, dass ein gefährliches Produkt gar nicht erst auf den Markt kommt. Die Kommission will zudem dauerhafte Verbote für gefährliche Produkte durchsetzen. Derzeit gelten solche Verbote maximal für ein Jahr.

Mit dem System Rapex tauschen sich die EU-Mitgliedsländer über gefährliche Produkte aus und starten Rückrufaktionen. Lebensmittel und Medikamente werden von dem System nicht erfasst. Im Jahr 2011 wurde Rapex laut Angaben der Kommission 1556-mal ausgelöst. In 27Prozent der Fälle sei es um Textilien gegangen, in 21 Prozent um Spielzeug und 18Prozent betrafen Haushaltsgeräte.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.02.2013)

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