Volkswirtschaft

Russisches Staatsdefizit 2023 größer als erwartet

Finanzministerium in Moskau.
Finanzministerium in Moskau.Sergei Fadeichev via www.imago-images.de
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Die Neuverschuldung könnte sich bis auf 2,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausweiten.

Das Loch im russischen Staatsbudget wird nach den Worten von Finanzminister Anton Siluanow in diesem Jahr größer ausfallen als bisher angenommen. Die Neuverschuldung könne sich bis auf 2,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausweiten, sagte der Minister am Dienstag der Nachrichtenseite „Argumenty i Fakty“. Zuvor hatte er wiederholt erklärt, dass die Neuverschuldung nicht mehr als zwei Prozent betragen werde.

Hohe Ausgaben für den Krieg gegen die Ukraine haben das Budgetdefizit im ersten Halbjahr auf rund 2,6 Billionen Rubel (26 Milliarden Euro) anschwellen lassen. Zugleich sanken auch die Einnahmen aus den Energieexporten aufgrund westlicher Sanktionen. Russland verfüge über genügend Ressourcen, um die geplanten Ausgaben zu stemmen, sagte Siluanow.

Zugleich beklagte er die hohen Kreditkosten. „Wäre das Budgetdefizit geringer, müssten wir nicht so viele Schulden aufnehmen - die Kosten für die Kreditaufnahme wären niedriger“, sagte er. Bereits jetzt würden mehr als elf Prozent an Zinsen für zehnjährige Staatsanleihen gezahlt werden. „Die Inflation liegt bei 3,6 Prozent, der Zinssatz der Zentralbank bei 8,5 Prozent - und wir nehmen Kredite zu elf Prozent auf“, sagte Siluanow. „Die Investoren sehen, dass der Staat einen großen Appetit auf Anleihen hat. Sie sind daher bereit zu kaufen, aber nur zu einem höheren Preis.“ (APA)

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