Projekt

Eine New Yorker High Line für Wien

Die High-Linie in New York ist Vorbild für die Nutzung der stillgelegten U6-Trasse zwischen der Spittelau und Heiligenstadt.
Die High-Linie in New York ist Vorbild für die Nutzung der stillgelegten U6-Trasse zwischen der Spittelau und Heiligenstadt.IMAGO/Richard B. Levine
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Projekt. Die stillgelegte U6-Hochtrasse in Heiligenstadt soll begrünt und zum Naherholungsgebiet werden – als Ergänzung zum neuen Wirtschaftscluster.

Wien. In New York ist sie eine spektakuläre Touristen-Attraktion: Die High Line, eine 2,6 Kilometer lange und 7,5 Meter über dem Boden verlaufende, ehemalige Güterzugtrasse in Manhattan, die zu einer Parkanlage umgestaltet wurde und als attraktives Naherholungsgebiet für die Bevölkerung im dicht verbautem Gebiet fungiert. Nun soll Wien New York werden, wie Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien, Döblings Bezirksvorsteher Daniel Resch (ÖVP) und Wiens Standortanwalt Alexander Biach (bei der Präsentation der Pläne für das sogenannte Biotech-Quartier Muthgasse) erklärten.

Es gehe um die Nutzung der alten Stadtbahnbögen, erklärte Ruck. Konkret um die 800 Meter lange, ehemalige U6-Trasse, die in mehreren Metern Höhe von der Spittelau nach Heiligenstadt führt. Sie soll laut Resch saniert, begrünt und zum Naherholungsgebiet bzw. zur Touristen-Attraktion umgestaltet werden. Das Ganze könnte auch mit einem Gastronomiekonzept kombiniert werden, erklärte Resch.

Derzeit gibt es noch keine Details, wann ein Baubeginn möglich wäre, wie viel ein derartiges Projekt kosten würde oder wie das Projekt genau aussehen könnte. Es gebe dazu gerade Verhandlungen mit der Stadt Wien, erklärte der Döblinger Bezirksvorsteher. Laut Schätzungen der Wirtschaftskammer Wien würde aber alleine die Bauphase der Wiener High Line „einen wirtschaftlichen Effekt von 80 Millionen Euro bringen“, so Resch.

Projektstart bis Ende 2025

Also nur ein Wunschtraum des Bezirksvorstehers? Dem widerspricht Ruck: Das Projekt High Line sei in der sogenannten Zukunftsvereinbarung zwischen der Stadt Wien und der Wirtschaftskammer Wien festgeschrieben: „Ich gehe deshalb davon aus, dass es in dieser Legislaturperiode in Angriff genommen wird.“ Also bis zum Jahr 2025.

Was ebenfalls für eine Realisierung des spektakulären Projektes spricht: Es würde den dringend benötigten Grünraum für das geplante „Stadtquartier Muthgasse“ bieten, das am Dienstag präsentiert und von Ruck als „Hotspot für Zukunftstechnologien“ bezeichnet wurde. Konkret wird der dortige Biotechnologie- und Start-Up-Cluster, rund um den Standort der Universität für Bodenkultur, weiter ausgebaut – mit privaten Mitteln. Zu den bestehenden Unternehmen kommen nun drei weitere hinzu, wie am Dienstag erklärt wurde. Bei diesen Firmen geht es um die Themen Forschung, Bio- und Lebensmitteltechnologie, Energietechnik sowie Pharma- und Medizintechnik. Laut Biach könnten durch die geplanten Investitionen beim „Stadtquartier Muthgasse“ volkswirtschaftliche Effekte in der Höhe von einer halben Milliarde Euro und mehr als 5000 Arbeitsplätze entstehen: „Bisher wurden in der Muthgasse rund 300 Millionen Euro investiert“, so Biach. Bei einer Weiterentwicklung zu einem Cluster könne eine jährliche Wertschöpfung (Bruttoregionalprodukt) von 420 Millionen Euro generiert werden. (stu)


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