Umsturz

Putsch in Niger bringt Antiterror-Missionen des Westens in Gefahr

In dieser Aufmachung präsentierten sich die Putschisten im Fernsehen.
In dieser Aufmachung präsentierten sich die Putschisten im Fernsehen.APA / AFP / -
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Die Europäer setzten bei Sicherheit und Migration auf Niger. Jetzt wurde geputscht – zur Freude Russlands.

Die Reaktionen Russlands zum Putsch in Niger ließen nicht lang auf sich warten. Der ehemalige Kreml-Berater Sergej Markov bezeichnete ihn als „prorussisch“, schließlich sei der entmachtete Präsident Mohamed Bazoum „profranzösisch“ gewesen. Er gehe davon aus, dass nun die Söldnertruppe Wagner in das Land kommen werde. Das ist natürlich Propaganda. Der Kreml-Einfluss im Niger ist traditionell gering, Russland hat dort nicht einmal eine Botschaft. Auch prorussische Organisationen konnten trotz antifranzösischer Stimmung in der Bevölkerung nicht annähernd Fuß fassen wie in Mali oder Burkina Faso. 

Am Donnerstag schloss sich die Armeeführung der Präsidentengarde an, die den Putsch angeführt hatte – „um eine tödliche Konfrontation zu vermeiden“, wie es in einer Erklärung hieß. Die Hintergründe sind noch unklar, ebenso wie mögliche Pläne für eine Rückkehr zur Demokratie oder die Position der Generäle zu den westlichen Truppen im Land. Immer wieder wird gemunkelt, dass der Sohn des ehemaligen Präsidenten Mahamadou Issoufou Machtambitionen haben könnte. Dem Putsch war ein wochenlanger Streit um Gehälter und Pensionszahlungen von Soldaten vorangegangen.

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