Wahl in Zypern: Doch noch Zitterpartie für Anastasiades

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Der konservative Kandidat liegt bei der Präsidentschaftswahl zwar deutlich voran, könnte die absolute Mehrheit aber doch verfehlen.

Der konservative Politiker Nikos Anastasiades hat klar die erste Runde der Präsidentenwahl auf Zypern gewonnen. Allerdings bekam er offenkundig deutlich weniger Stimmen als in den Prognosen vorhergesagt. Nach Auszählung von 44 Prozent der Stimmen entfielen auf ihn 44,8 Prozent, wie das Innenministerium am Sonntagabend mitteilte. Demoskopen sagten im Fernsehen eine Zitterpartie voraus. Nach zuvor veröffentlichten Prognosen sollte Anastasiades auf Werte zwischen 49 und knapp 53 Prozent kommen.

Zwei andere Kandidaten lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Der Vertreter der politischen Mitte, Giorgos Lillikas, und der Linke Stavros Malas kamen danach auf gut 25 beziehungsweise 27 Prozent der Stimmen. Demoskopen hatten zuvor erklärt, Anastasiades werde "fast sicher" die absolute Mehrheit erreichen. Vor seiner Wahlzentrale versammelten sich bereits Dutzende Anhänger und jubelten.

Sollte keiner der Kandidaten im ersten Durchgang die absolute Mehrheit erreichen, findet am 24. Februar eine Stichwahl statt. Auf Zypern wird der Präsident direkt vom Volk gewählt. Er bestimmt und führt die Regierung.

Anastasiades für strikte Sparmaßnahmen

Der 66-Jährige Anastasiades hatte im Wahlkampf die Notwendigkeit strikter Sparmaßnahmen betont, um Vorgaben der internationalen Gläubiger zu erfüllen. Malas trat dagegen für eine Entschärfung der möglichen Sparauflagen ein.

Das hochverschuldete Euro-Mitgliedsland Zypern ist von der Staatspleite bedroht. Auf den Wahlsieger kommt die Aufgabe zu, mit den Geldgebern von Europäischer Union (EU) und Internationalem Währungsfonds (IWF) die Bedingungen für ein milliardenschweres Hilfspaket auszuhandeln. Der scheidende Präsident Demetris Christofias von der Kommunistischen Partei war nicht noch einmal angetreten.

(APA/dpa/Reuters)

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Als Favorit gilt der konservative Politiker Nikos Anastasiades, der Umfragen zufolge bei mehr als 40 Prozent liegt. Hochrechnungen werden um 18.30 Uhr erwartet.

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