Fahrzeugtechnik

Gut geschützt wie eine Bienenwabe

So spektakulär wie dieser Stunt sind Unfälle zum Glück selten. Im Ortsgebiet passieren sie meist beim Abbiegen.
So spektakulär wie dieser Stunt sind Unfälle zum Glück selten. Im Ortsgebiet passieren sie meist beim Abbiegen.Getty / Rick Doyle
  • Drucken

Mittels 3-D-Druck hergestellte, auf Bauteile aufgebrachte Gitter, Kacheln oder Linien könnten helfen, die Kräfte bei einem Unfall aufzufangen. So sollen Autos nach dem Vorbild der Natur leichter werden – und dennoch sicher.

Es ist ein Eiertanz, das bestätigt auch Maschinenbauer Christian Kurzböck. „Wenn ich die Insassen besser schützen möchte, muss ich eigentlich mehr Masse mitführen“, sagt der Teamleiter für Struktursicherheit am Forschungszentrum Virtual Vehicle (VIF) in Graz. „Je schwerer ein Fahrzeug, desto besser sind die Chancen, dass man einen Crash überlebt.“

Doch es gilt auch, ökologische Ziele zu erfüllen, etwa CO2 zu reduzieren. Die E-Mobilität verlangt danach, Gewicht einzusparen. Denn die neuen Motoren und Batterien sind schwer. „Eine Elektrobatterie wiegt 600 bis 800 Kilogramm, das muss ich irgendwie kompensieren“, erläutert Kurzböck. Und kaum jemand will auf Komfort wie Heizung und Klimaanlage oder Infotainment- und Entertainmentsysteme verzichten, die ebenfalls buchstäblich ins Gewicht fallen. Es gilt also, Masse bei der Struktur des Autos einzusparen, wo aber vieles schon ausgereizt ist.

3-D-Drucker liefert Muster

Wie kann das gelingen? Daran tüfteln seit Jahresbeginn Forschungsteams in Spanien, Italien, Deutschland, Schweden und Österreich im EU-Projekt „Flexcrash“ – neben dem VIF ist auch die Fachhochschule IMC Krems dabei. „Die Idee ist, in potenziell belasteten Bereichen mehr Material einzusetzen und dafür an anderen Stellen einzusparen. Wir wollen nur dort Masse einbringen, wo sie wirklich gebraucht wird, um bei einem Aufprall Energie abzubauen“, schildert Kurzböck. Außerdem wollen die Forschenden ganz unterschiedliche Muster und Strukturen auf tragende und crashrelevante Bauteile wie den vorderen Längsträger aufbringen, die Energie abbauen.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.