Globetrotter

Rette sich, wer kann, aus Zentralasiens Abstrusistan

Peter Kufner
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Obwohl aufgrund seiner Erdgasreserven potenziell ein reiches Land, ist das Leben für die meisten Turkmenen die reinste Qual.

Unter den zahlreichen, wirklich grauslichen Diktaturen der Gegenwart zwischen Nordkorea und Nikaragua, Eritrea und Putins Russland wird eine so gut wie gar nicht beachtet: Turkmenistan. Dabei steht das zentralasiatische Land, am Kaspischen Meer gelegen, den anderen Tyranneien in nichts nach, was brutale Repression, die Gesellschaft durchdringende Korruption und einen absurden Personenkult rund um die Herrscherfamilie betrifft.

Aber das Regime in Aschchabad hat es bisher gut verstanden, das Land weitgehend von der Außenwelt abzuschotten. Über die inneren politischen und sozialen Entwicklungen sickert nur wenig durch. Immerhin wurde Mitte Juli gemeldet, dass Machthaber Serdar Berdimuchamedow wegen „schlechter Arbeit“ eine Reihe hoher Würdenträger gefeuert habe, darunter den Energie- und den Landwirtschaftsminister, eine Anzahl weiterer Spitzenfunktionäre sowie die Gouverneure von fünf Provinzen.

Zur selben Zeit kursierten Gerüchte über einen Putschversuch in Aschchabad, was Repräsentanten des Regimes im Ausland heftig dementierten. Also kochte die Gerüchteküche vor unbeantworteten Fragen über: Hatten Oppositionelle tatsächlich einen Sturz der Herrscherfamilie vorbereitet? Kamen die Putschgerüchte aus dem Regime selbst, um innerhalb der Elite Säuberungen vornehmen zu können? Oder wurden sie lanciert, um im Gefolge noch schärfere Repressionsmaßnahmen gegen die Bevölkerung zu rechtfertigen?

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