Das Ultimatum der Kidnapper läuft heute aus. Sollte die Republik den Forderungen nicht nachkommen, soll der Student getötet werden, hieß es. Außenminister Spindelegger sind allerdings keine Forderungen bekannt.
Im Fall des im Jemen entführten österreichischen Studenten läuft heute das Ultimatum der Kidnapper aus. Erst am Wochenende war ein Video aufgetaucht, in dem der verschleppte Dominik N. an die Regierungen des Jemens und Österreichs appellierte, Lösegeldforderungen der Entführer zu erfüllen. Würde nicht binnen sieben Tagen auf die Forderungen eingegangen, werde er getötet.
In der Nacht auf Donnerstag äußerte sich der Leiter der Presseabteilung des Außenministeriums in Wien, Martin Weiss, zu der Causa. "Die Linie der Republik ist klar: Die Republik lässt sich nicht erpressen und die Republik zahlt auch kein Lösegeld", sagte Weiss in der "ZiB 24". Ziel sei es, die Geisel rasch und gesund nach Österreich zurückbringen. Man habe "Hoffnung", dass die von Dominik N. genannte Frist zur Zahlung von Lösegeld keine "ganz harte" Frist war und von den Geiselnehmern vielleicht verlängert werden könnte.
Spindelegger: "Keine konkreten Forderungen"
VP-Außenminister Michael Spindelegger hielt indes am Mittwochabend einmal mehr fest, dass es bisher keine konkreten Forderungen gebe. Weiters habe sich noch keine Gruppierung zu der Entführung bekennt, sagte Spindelegger.
Österreich stehe in engem Kontakt mit den jemenitischen Behörden, deren Aufgabe es sei, die Suche nach Dominik N. durchzuführen, sagte Weiss. Ein kleines österreichisches Team aus Sicherheitsleuten und Diplomaten befinde sich im Jemen, um sich dort mit den jemenitischen Stellen sowie mit einem finnischen Team und EU-Vertretern zu koordinieren und auch Druck zu machen.
Dominik N. war am 21. Dezember gemeinsam mit einem finnischen Paar in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa entführt worden. Darüber, wo der Student festgehalten werde, gebe es nur Vermutungen, aber "ganz sicher und ganz genau weiß das niemand", betonte der Außenamtssprecher.
Auszug aus dem Kidnapper-Video
"Mein Name ist Dominik N. Ich bin ein österreichischer Staatsbürger. Ich wurde am 21. Dezember 2012 von einem jemenitischen Stamm als Geisel genommen. Sie wollen Lösegeld. Ich appelliere an die jemenitische Regierung, die österreichische Bundesregierung, die Europäische Union und alle anderen Staaten, ihre Forderungen zu erfüllen. Andernfalls werden sie mich sieben Tage nach Veröffentlichung dieses Videos töten." Dann wandte sich N. in persönlichen Worten an seine Familie und versicherte ihr: "Bis jetzt bin ich in guter Gesundheit."
Familie: "Krank vor Angst und Ungewissheit"
Die Familie von Dominik N. appellierte am Mittwoch in einem auf der Internetplattform YouTube veröffentlichten Video an die Geiselnehmer, ihn freizulassen. "Dominik achtet die Kultur des Jemens und die arabische Sprache. Ich flehe Sie an, meinen Sohn seiner Familie wiederzugeben", sagte seine Mutter. Die Familie sei "verzweifelt und krank vor Angst und Ungewissheit".
(APA/Red.)