Österreichs Unis nehmen jetzt also Anleihen bei Elite-Institutionen wie Cambridge oder Harvard. Leider nicht, was Qualität von Lehre oder Forschung anlangt – sondern bei ihren Aufnahmeverfahren.
Österreichs Unis nehmen jetzt also Anleihen bei Elite-Institutionen wie Cambridge oder Harvard. Leider nicht, was Qualität von Lehre oder Forschung anlangt – sondern bei ihren Aufnahmeverfahren. An der Uni Wien und der WU müssen Interessenten in beschränkten Fächern künftig Motivationsschreiben verfassen. Ähnliche personalisierte Aufnahmeverfahren sind an britischen und US-Top-Unis längst üblich.
Was auf den ersten Blick gut klingt – dass junge Menschen ihre Studienwahl reflektieren –, ist aber leider nicht mehr als eine Beschäftigungstherapie für Maturanten. Sich ernsthaft inhaltlich mit den Bewerbungsunterlagen auseinanderzusetzen, haben die Unis nämlich gar nicht vor. Sie hätten gar nicht die Kapazitäten. Zuzugeben, dass auch künftig allein ein Test über die Aufnahme ins Studium entscheidet, wäre da ehrlicher.
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("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.03.2013)
