Wozu dann noch Beamte?

Von Ulmer bis Hochegger: Externe Ministerberatung hat nicht gerade den besten Ruf.

Es ist ja nicht so, dass es nur das schwarze Innenministerium machen würde. Es machen auch rote Ministerien so. Nur dass es das Innenministerium besonders dreist gemacht hat. Es hat den ehemaligen Kabinettschef Christoph Ulmer als externen Berater einfach weiterbeschäftigt. Oder freihändig einen Auftrag im Wert von 99.999,99 Euro vergeben, wobei die gesetzliche Grenze für freihändige Auftragsvergaben bei 100.000 Euro liegt. Das wäre sich somit knapp ausgegangen.

Wenn die Beamtenrepublik Österreich über eines verfügt, dann sind es Beamte, die insbesondere in den Ministerien einen hervorragenden Ruf genießen. Wozu es da noch externe Beratung um viel Geld braucht? Vor allem seit Schwarz-Blau hat diese Unsitte um sich gegriffen. Obgleich man für damalige Verhältnisse noch das Argument gelten lassen kann, dass sich gerade die freiheitlichen Minister nicht zu hundert Prozent auf ihre rot/schwarzen Beamten verlassen konnten. Allerdings zogen dann die Peter Hocheggers mit Rat und Tat in die Ministerien ein – weiterer Kommentar überflüssig.

Wobei gegen den Zukauf von Dienstleistungen an sich nichts zu sagen ist. Nur darf man sich dann keinen so großen Beamtenapparat leisten. Beides geht nicht. Hier gilt das Prinzip: entweder oder.

oliver.pink@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.03.2013)

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