Niederösterreich

Brand in Mödlinger Spital: Lange Liste an Vorwürfen

In diesem Zimmer des Mödlinger Krankenhauses sind am 30.5. drei Männer gestorben.
In diesem Zimmer des Mödlinger Krankenhauses sind am 30.5. drei Männer gestorben.APA / Tobias Steinmaurer
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Drei Patienten sind Ende Mai bei einem Feuer im Landesklinikum gestorben. Insider sagen, dass auf Kosten der Sicherheit gespart worden sei.

65 Tage ist es her, dass drei Männer bei dem Brand im Landesklinikum Mödling ums Leben gekommen sind: Gerhard B. (75), Franz B. (78) und Karl S. (81) - alle aus den Bezirken Baden und Mödling. Ein Sprecher der niederösterreichischen Landesgesundheitsagentur erklärt damals, keine acht Stunden, nachdem das Feuer ausgebrochen war, im Radio: „Die Rettungskette hat sehr gut funktioniert und auch die Aktionen, die unmittelbar nach dem Brand erfolgt sind, haben sehr gut funktioniert.“

Wie gut die Rettungskette tatsächlich funktioniert hat, untersucht die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt, und diese hat, nachdem erste Ermittlungsergebnisse vorliegen, ergänzende Fragen, sagt Mediensprecher Markus Bauer: „Wir prüfen, wie es zu dem Brand gekommen ist, und ob hier fahrlässig gehandelt wurde. Weil das noch nicht beurteilt werden kann, sind sowohl das Landeskriminalamt als auch ein Sachverständiger beauftragt worden, weitere Erhebungen durchzuführen.“ Ergebnisse soll es laut Bauer Mitte September geben.

Bett bis auf Gerüst abgebrannt

Ein technischer Defekt, etwa an einer Dekubitus-Matratze, auf der einer der Männer gelegen hat, wird ausgeschlossen. Wahrscheinlicher sei es, dass eine Zigarette – in Niederösterreichs Spitälern gilt seit mehr als zehn Jahren ein Rauchverbot – das Feuer ausgelöst hat. „Im Zimmer, in dem es gebrannt hat, wurden Zigaretten gefunden. Dazu kommt ein gekipptes Fenster, das das Brandgeschehen begünstigt haben dürfte“, erzählt ein Ermittler. Fakt ist: Vom Bett, an dem der Brand seinen Ausgang genommen hat, war beim Eintreffen der Einsatzkräfte nur noch ein Metallgerüst übrig.

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