Skispringen: ÖSV-Team verspielt Nationencup

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Am Ende einer langen Saison ging den Österreichern die Luft aus. Sie lagen in der Länderwertung schlussendlich winzige sechs Punkte hinter Norwegen.

Die österreichischen Skispringer haben den neuerlichen Gewinn des Nationencups im letzten Saisonbewerb in Planica noch an Norwegen verspielt. Die zuletzt achtmal in Folge siegreiche ÖSV-Truppe um Saisondominator Gregor Schlierenzauer landete in der Endabrechnung nach einer 42-Punkteführung noch sechs Zähler hinter den vom Tiroler Alexander Stöckl betreuten Skandinaviern. Ausschlaggebend dafür war Platz zwei von Vizeweltmeister Rune Velta hinter dem Slowenen Jurij Tepes und das zu schwache Abschneiden von Schlierenzauer und Co.

Der elftplatzierte Schlierenzauer hat am Ende der Erfolgsserie aber keinerlei Schuld, dem 23-Jährigen gelang mit den Siegen bei der Vierschanzen-Tournee, im Gesamt- und Skiflugweltcup sowie drei WM-Medaillen ein herausragender Winter.

Lücke hinter Schlierenzauer

"Unglaublich, das war eine gewaltige Saison. Ich bin sehr dankbar, dass ich das erleben darf. Heute genieße ich es und bin wirklich stolz", sagte Schlierenzauer bevor er freudestrahlend die Kristallkugeln für die Gesamt- und Skiflugwertung in Empfang nahm. Seine Saisonhighlights seien die Vierschanzentournee sowie seine Siege Nummer 47, womit er zum Weltcup-Rekordhalter avancierte, und das 50er-Jubiläum am Freitag gewesen.

Weil hinter dem zehnfachen Saisonsieger aber oftmals eine zu große Lücke klaffte, reichte es knapp nicht zur Titelverteidigung im Nationencup. Das sei schade, so Schlierenzauer, der alleine 1.620 von insgesamt 5.599 Saisonpunkten sammelte und die Gesamtwertung überlegen vor Anders Bardal (NOR/999) gewann. "Sieg und Niederlage sind immer eng beisammen. Sechs Punkte sind bei so einer langen Saison extrem knapp. Mir tut das speziell für die Trainer weh. Man muss es den Norwegern aber neidlos vergönnen", meinte der Tiroler, der am Abend bei der ÖSV-Feier in Mondsee auf die vielen Siege anstoßen wollte.

Nur ein Springer unter Top Ten

ÖSV-Sportdirektor Ernst Vettori musste die Niederlage in der Nationenwertung eingestehen, bilanzierte insgesamt aber positiv. "Wir haben uns heuer sicherlich schwergetan, das ist eine Tatsache. Aber den wichtigsten Teambewerb, die WM, haben wir klar gewonnen. Insgesamt war es eine tolle Saison. Die Ära der Superadler ist sicher nicht zu Ende", betonte Vettori.

Hinter Schlierenzauer Zweitbester in der Gesamtwertung und auch beim Abschluss (14.) wurde Routinier Wolfgang Loitzl als Zwölfter. Nur ein ÖSV-Athlet in den Top Ten, das hat es unter Erfolgstrainer Alexander Pointner seit vielen Jahren nicht gegeben. Das Feld sei eben enger zusammengerückt, die Qualität insgesamt hoch, und man habe einige Schwächen gezeigt, erläuterte Vettori, der damit die nur zu Saisonbeginn starken Leistungsträger Andreas Kofler (2 Siege) und Thomas Morgenstern ansprach. "Wir haben sicherlich da und dort einige Probleme. Kofler und Morgenstern, die in den letzten Jahren große Stützen waren, hatten Probleme", bekannte Vettori.

Am Materialsektor sei man auf Augenhöhe mit den anderen Topnationen. "Wir haben sicher keinen Nachteil, aber auch keinen Vorteil. Wir schauen, dass wir diesen Bereich verstärken und das eine oder andere herausfinden", sagte Vettori und kündigte eine eingehende Saisonanalyse nach Ostern an.

(APA)

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