Nora Schmid aus Bern ist die künftige Grazer Opernchefin

Nora Schmid
Nora Schmid (c) APA/ERWIN SCHERIAU (ERWIN SCHERIAU)
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Die Dramaturgin und Betriebswirtschaftlerin hat einschlägige Erfahrungen in Dresden und Berlin gesammelt.

Die Nachfolgerin für Elisabeth Sobotka, die zu den Bregenzer Festspielen übersiedelt, ist gefunden: Nora Schmid, gebürtige Schweizerin und derzeit im Direktorium der Semperoper tätig, übernimmt die Führung der Grazer Oper ab 1. Jänner 2015. Sie siegte über jene 19 von 43 Bewerbern, die zum Hearing geladen waren.

Eine Kommission, der unter anderem Staatsopern-Direktor Dominique Meyer angehörte, votierte für die 35-jährige Dramaturgin, die auch schon in Wien aktiv war. Vor ihrem Engagement in der Semperoper Dresden arbeitete Schmid im Theater an der Wien. Dass sie nicht nur Musikwissenschaft, sondern auch Betriebswirtschaft studiert hat, kommt ihr für die künftige Tätigkeit zugute. Im künstlerischen Management war sie tätig, als sie in ihrer Heimat die Geschäfte der Basler Sinfonietta führte. Für Marketing war sie zuständig, als sie für einige Zeit in Berlin – für die Staatsoper Unter den Linden – tätig war.

Als Dramaturgin ging die künftige Grazer Opernchefin danach in die Schweiz zurück und betreute das Theater Biel Solothurn. 2007 begann ihre Zeit in Wien, wobei sie damals als Zuschauerin nicht nur das Musiktheaterleben in der Hauptstadt verfolgte, sondern auch regelmäßig nach Graz fuhr, um den dortigen Betrieb zu studieren. Insofern wird sie gut präpariert zurückkehren. „Dass jemand jung ist, bedeutet ja nicht, dass er keine Erfahrung mitbringt“, kommentierte Dominique Meyer anlässlich der Vorstellung Nora Schmids in Graz. Vor allem gaben sich die Juroren beeindruckt vom Spielplanentwurf Schmids.

Die Wahl fiel „einstimmig und schnell“


Die Kandidaten, die es bis in die Endrunde geschafft haben, waren angehalten, einen Grazer Opernplan für drei Spielzeiten zu erarbeiten. Dabei hätte sie, so der Staatsopern-Direktor, „gute und klare Ideen“ präsentiert und diese „gut strukturiert“. Die Entscheidung der Findungskommission sei daher auch „einstimmig und sehr schnell“ gefallen.

Im ersten Statement nach der Kür versicherte die künftige Intendantin, sie sei fasziniert von der „kulturellen Vielfalt in Graz“ und verstehe das Theater prinzipiell als „Einladung zum Dialog“. In diesem Sinne möchte sie versuchen, ihr Haus „zur Stadt hin zu öffnen“. [ APA/Erwin Scheriau ]

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.04.2012)

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