Der gestürzte Präsident Mohamed Bazoum wendet sich in einem dramatischen Appell an die internationale Gemeinschaft. Seine Zeilen in der „Washington Post“ lesen sich wie ein Aufruf zu einem militärischen Eingreifen.
Kapstadt/Niamey. Seit mehr als einer Woche wird Nigers gestürzter Präsident, Mohamed Bazoum, von der Armee des Landes festgehalten, offenbar weiterhin in seinem Präsidentenpalast in der Hauptstadt Niamey. Doch seine einstige Garde, die den Putsch angeführt hat, lässt ihrer „Geisel“ – so bezeichnet Bazoum sich selbst – auffällige Kommunikationsfreiheit.
Zunächst ließen die Machthaber den Präsidenten des Tschad, Mahamat Idriss Déby Itno, im Rahmen einer Vermittlungsmission zu Bazoum. Sie veröffentlichten Fotos, auf denen beide Männer lächelten – was man als Beschwichtigungsversuch der Generäle in Richtung des aufgebrachten westafrikanischen Staatenbundes Ecowas werten konnte. Das Bündnis hatte am vergangenen Wochenende mit einem Einmarsch gedroht, sollte bis Sontag der gewählte Präsident nicht wieder an der Macht sein.