Kaffeehaus

150 Jahre Landtmann: Wie man ein Traditionscafé bleibt

Das Café Landtmann feiert heuer seinen 150. Geburtstag. Der Kaffee (derzeit 6,90 Euro für die Melange) war den Wienern schon immer zu teuer, sagt Cafetier Berndt Querfeld.

Das Café Landtmann ist gefühlt schon immer da. Immerhin feiert es heuer seinen 150. Geburtstag (und war sogar schon vor dem Burgtheater da). Am 1. Oktober 1873 sperrte Franz Landtmann sein Kaffeehaus auf, zu einer Zeit als auf der Ringstraße gerade prächtige Palais, das Rathaus und die Universität errichtet wurden.

Seit 1. März 1976 wird es von Familie Querfeld betrieben. „Unsere Gäste wollen das Gefühl haben, dass die Zeit stehen geblieben ist und dass sich nichts verändert hat“, sagt Cafetier Berndt Querfeld. Gleichzeitig müsse man aber Gastronomie und Dienstleistungen aus der Gegenwart bieten. Um ein Traditionscafé als solches zu erhalten, brauche es diese Gratwanderung, wie Querfeld sagt. Oft müsse man gerade als konservatives Haus etwas früher dran sein als die anderen.

Sich etwas trauen

So wurde das Lokal schon drei, vier Jahre vor dem generellen Rauchverbot zum Nichtraucherlokal gemacht. Damals, erinnert sich Querfeld, hieß es noch, ein Kaffeehaus ohne Zigarettenrauch sei kein Kaffeehaus mehr. „Aber wir haben uns das getraut, einerseits, weil es uns das Handling der Gäste leichter gemacht hat. Andererseits, weil wir gesehen haben, es geht in Richtung Nichtrauchen.“ Es gäbe viele solcher Beispiele, die im Nachhinein selbstverständlich wirken, damals aber viel Skepsis hervorgerufen haben.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.