Interview

Austria-Trainer Michael Wimmer: „Österreich macht sich kleiner“

Michael Wimmer fühlt sich wohl in Favoriten. Der Vertrag des Deutschen am Verteilerkreis läuft bis Sommer 2025.
Michael Wimmer fühlt sich wohl in Favoriten. Der Vertrag des Deutschen am Verteilerkreis läuft bis Sommer 2025. GEPA pictures / Armin Rauthner
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Michael Wimmer, seit Jahresbeginn Trainer der Wiener Austria, über das Verhältnis zum violetten Mastermind Jürgen Werner, die Aura von ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick und das Schwarz-Weiß-Denken in Fußball-Österreich.

Mit Stürmer Haris Tabaković hat der wichtigste Spieler in ihren Reihen den Klub vor wenigen Tagen gen Hertha BSC verlassen. Was bedeutet dieser Abgang für die Austria, für ihr Spiel?

Michael Wimmer: Es ist traurig. Ich habe lange Zeit gehofft, dass er bleibt. Haris war unser Zielspieler im Angriff. Genau ihn haben wir da vorn gebraucht. Jetzt heißt es, andere Lösungen zu finden, die Art und Weise unseres Spiels ein bisschen anzupassen und parallel auf dem Transfermarkt zu schauen, ob wir Haris adäquat ersetzen können. Gelingt uns das nicht, ist es die Aufgabe von mir als Trainer, Lösungen zu finden, um trotzdem erfolgreich zu sein.

Sie sind komplizierte Situationen ja gewohnt. Als Sie Anfang des Jahres zum Verein gestoßen sind, herrschte Unruhe. Die Trennung von Trainer Manfred Schmid stieß den Fans sauer auf. Ihnen wurde nicht der rote Teppich ausgerollt.

Die Anfangsphase war nicht einfach, aber ich habe es positiv gesehen: Ich hatte nicht viel Zeit, mich mit Dingen abseits des Fußballs und dem ganzen Drumherum zu beschäftigen. Wir haben es letztlich hinbekommen, die Mannschaft auf den richtigen Weg zu bringen. Im Frühjahr war dann schon erkennbar, welche Art von Fußball wir spielen möchten.

Woran lässt sich Ihre Idee von Fußball denn festmachen?

Im Spiel nach vorn. Wir hatten im Frühjahr viele Aktionen in der gegnerischen Hälfte, viele hohe Balleroberungen. Es war unser klares Bestreben, ein bisschen aktiver, ein bisschen mutiger zu sein. Wir haben im Schnitt 2,5 Tore pro Spiel gemacht, aber definitiv auch zu viele Gegentore bekommen. Genau da müssen wir ansetzen.

Sportvorstand Jürgen Werner gilt als mächtiges Mastermind im Hintergrund. Wie ist ihr Verhältnis zueinander?

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