Putsch im Niger

Fünf Gründe, warum der Westen seinen Einfluss in der Sahelzone verliert

Anhänger der Putschisten in Niger.
Anhänger der Putschisten in Niger. -
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Im Niger droht ein Krieg – und der Verlust der letzten westlichen Bastion in der Sahelzone. Wie konnte es so weit kommen?

Kapstadt/Niamey. Das Säbelrasseln um den Niger nimmt bedrohliche Ausmaße an. Seit Sonntagabend riegeln die Generäle, die vor knapp zwei Wochen Präsident Mohamed Bazoum aus dem Amt putschten, den Luftraum mit Verweis auf angebliche Truppenmobilisierungen „benachbarter Länder“ ab. 

Das dürfte die anhaltenden Vermittlungsversuche des westafrikanischen Staatenbunds Ecowas weiter erschweren. Deren Militärchefs hatten am Wochenende bekräftigt, dass man die Rückkehr zur verfassungsmäßigen Ordnung notfalls auch mit Waffen durchsetzen werde. Ein entsprechendes Ultimatum war am Sonntagabend abgelaufen. Am Montag vermeldete die Nachrichtenagentur „AFP“ dann mit Bezug auf „eine dem Bündnis nahestehende Quelle“, dass Ecowas „in diesem Stadium“ auf eine militärische Intervention verzichten werde. Man werde in „den kommenden Tagen“ über das weitere Vorgehen beraten.

Auffallend zurückhaltend präsentieren sich dabei die Europäer. Frankreich vermeldete vor einigen Tagen seine Unterstützung für Ecowas und geht seitdem wie auch Deutschland sparsam mit Verlautbarungen um. Italien, das ebenfalls Soldaten in dem westafrikanischen Land hat, forderte am Montag eine Verlängerung des Ultimatums. „Der einzige Weg ist der diplomatische“, sagte Außenminister Antonio Tajani. 

Es soll ja nicht der Eindruck entstehen, als treibe Europa angesichts der geopolitisch wichtigen Rolle der Region einen Eingriff der Ecowas-Truppen voran. Schließlich bedienen die Generäle besonders auch anti-französische Strömungen in der Sahelzone. Der Westen droht seine letzte Bastion in der Sahelzone zu verlieren.

Fünf Gründe, warum der Einfluss schon seit Jahren schrumpft.

1. Vorwurf des Neokolonialismus

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