Syrien solle eine Widerstandsnation wie die Hisbollah werden, sagte Syriens Präsident einer Zeitung. Die Miliz unterstützt ihn im Krieg im eigenen Land.
Der syrische Präsident Bashar al-Assad hat einem libanesischen Zeitungsbericht zufolge die israelfeindliche Hisbollah-Bewegung als Vorbild bezeichnet. Syrien müsse "eine Widerstandsnation werden, wie die Hisbollah", wurde Assad am Donnerstag von der Zeitung "Al-Achbar" zitiert. Er äußerte sich demnach während eines Treffens mit libanesischen Besuchern in der syrischen Hauptstadt Damaskus.
Assad habe in Bezug auf die Hisbollah "Vertrauen, Zufriedenheit und große Dankbarkeit" ausgedrückt, schrieb das Blatt. "Wir haben entschieden, ihnen alles zu geben", sagte der Staatschef demnach mit Bezug auf eine Belohnung der Gruppierung für ihre Loyalität.
Die schiitische Hisbollah-Bewegung verfügt über eine hochgerüstete Miliz und kämpft seit Jahrzehnten vom Libanon aus gegen Israel. Ihre Kämpfer sind zudem an der Seite von Regierungstruppen in Syrien aktiv, insbesondere in der zentral gelegenen Provinz Homs.
Assad: "Wollen strategische Vergeltung"
Syrien dient außerdem als Korridor für die iranische Unterstützung der Hisbollah. Die israelischen Luftangriffe auf Syrien am vergangenen Wochenende richteten sich nach israelischen Angaben gegen Waffenlieferungen an die schiitische Miliz.
Assad sagte laut der Zeitung zu den Bombardierungen, sein Land könne ohne Probleme darauf reagieren und "ein paar Raketen" auf Israel abfeuern. "Aber wir wollen strategische Vergeltung", sagte Assad demnach.
Die israelischen Luftangriffe hatten die Furcht vor einer Eskalation des Syrien-Konflikts geschürt. In dem Land tobt ein blutiger Bürgerkrieg, der zunächst mit einem Volksaufstand gegen Assad im März 2011 begonnen hatte. Seitdem wurden nach UN-Schätzungen mehr als 70.000 Menschen getötet.
Kampf um Idlib geht weiter
Unterdessen wollen die Kämpfer der Freien Syrischen Armee (FSA) erneut den Versuch wagen, die noch von den Regierungstruppen kontrollierte Provinzhauptstadt Idlib einzunehmen. Nach Angaben von Aktivisten sammelten sich die Aufständischen in Dörfern der Provinz Idlib am Donnerstag mit dem Schlachtruf "Vergeltung für Banias". Im Bezirk Banias unweit der Mittelmeerküste waren vor einigen Tagen Dutzende Zivilisten massakriert worden. Nach Einschätzung der US-Regierung tragen regierungstreue Kräfte die Verantwortung dafür. Rebellen kontrollierten bereits seit mehr als einem Jahr weite Teile der Provinz Idlib. Die Truppen von Präsident Bashar al-Assad konnten sich bisher jedoch in der Hauptstadt der nördlichen Provinz halten.
(APA/AFP)