Das Projekt Auferstehung

Die Konkurrenz gratuliert. Sie sollte sich die Austria aber auch zum Vorbild nehmen.

Die Wiener Austria ist am Ziel, sie steht wieder ganz oben, sie ist die Nummer eins im österreichischen Fußball. Die Kraftanstrengung war sehr groß, es musste schon ein Punkterekord her, sonst hätte es womöglich wieder nicht gereicht. Erstmals seit 2006 hängt der Himmel in Wien Favoriten voller violetter Geigen, dabei haben die Schützlinge von Peter Stöger noch lange nicht genug. Wer Meister wird, dem ist auch der Cupsieg zuzutrauen, noch dazu, wenn der Gegner im Happelstadion Pasching heißt.

Im Sommer 2006 war die Situation eine andere. Die Austria triumphierte, aber mit damals noch vollen Stronach-Hosen war leicht stinken. Ein Jahr später war der reiche Onkel aus Amerika dahin, dem Traditionsklub wurde gar keine violette Zukunft vorausgesagt, weil sich Frank Stronach andere Spielzeuge suchen wollte. Der Überlebenskampf begann, die Austria ruderte, aber sie bekam auch die finanziellen Probleme auf die Reihe. Und verfügt heute über eine Mannschaft, der heuer kein Gegner das Wasser reichen konnte. Ein Modell, das sich für die Kontrahenten durchaus lohnt, es näher zu betrachten und zu analysieren. Auch Rapid könnte sich am Management des Lokalrivalen etwas abschauen.

Peter Stöger war sich nicht zu schade, in seiner Trainerkarriere die Ochsentour über Vienna, GAK und Wr.Neustadt zu wählen. Jetzt darf er sich Meistermacher nennen und wird bei der Austria bejubelt. Wenn er nun noch den Tresor zur Champions League öffnet, dann wird er zum violetten Tausendsassa.


wolfgang.wiederstein@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.05.2013)

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