Österreichische Trainer waren zuletzt im Ausland nicht gefragt. Bis Peter Stöger kam.
Peter Stöger ist ein guter Trainer. Das war er schon immer. Auch in der Vergangenheit hat der ehemalige Nationalspieler keine halben Sachen gemacht. Aber jetzt ist aus dem harten Arbeiter auch ein erfolgreicher Trainer geworden. Ein Kriterium, an dem Betreuer gemessen werden. Im In- und im Ausland.
Der Austria-Trainer wird nun vom Werder-Bremen-Klubchef als interessanter Mann bezeichnet. Die Serie der Wiener ist auch in Deutschland nicht unbemerkt geblieben. Vor allem findet Beachtung, dass es da gelungen ist, die Vorherrschaft von Red Bull zu brechen. Geld allein gewinnt eben nicht, zumindest nicht so schnell, wie sich das manche wünschen. Aber es bedurfte einer Extraleistung, um die Salzburger auf Distanz zu halten. Ein normales Maß an Punkten reicht nicht aus, um ganz vorn zu stehen, es wird ein neuer Rekord notwendig sein.
Peter Stöger erklärt, dass ihn Werder bislang nicht kontaktiert hat. Aber der 47-Jährige gibt zu, dass er sich ein wenig geschmeichelt fühlt. Auch er habe ein Ego, das auf eine Bestätigung wartet. Vorerst bewegt sich alles im spekulativen Bereich, soll die Sache konkreter werden, sollte die Austria nicht auf stur schalten und auf den laufenden Vertrag bis 2014 pochen. Das wäre schmerzlich kleinkariert. Schließlich waren österreichische Trainer in Deutschland schon lange nicht mehr gefragt.
wolfgang.wiederstein@diepresse.com
("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.05.2013)