ORF: Höhere Honorare für freie Mitarbeiter fix

Hoehere Honorare fuer Freie
Hoehere Honorare fuer Freie(c) APA/HERBERT NEUBAUER (HERBERT NEUBAUER)
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Die Mindesttarife werden um acht bis zwölf Prozent erhöht, die 50-Tage-Regelung gekippt. Für den Betriebsrat ist das "einigermaßen akzeptabel".

Gute Nachrichten für die freien Mitarbeiter des ORF, die teils unter prekären Bedingungen arbeiten: Nach zwei Jahren harter und teils öffentlich ausgetragener Diskussionen gibt es eine Einigung um eine Erhöhung der Honorare. Zentralbetriebsrat und Vertreter der freien Mitarbeiter haben sich am Dienstag mit der Geschäftsführung darauf geeinigt, dass die Mindesttarife der freien um acht bis zwölf Prozent angehoben werden. Zentralbetriebsratsobmann Gerhard Moser bezeichnete das als "einigermaßen akzeptabel". Außerdem wurden Konkretisierungen im Mindesthonorarkatalog vorgenommen. Stimmt der Stiftungsrat zu, kann die Einigung mit September in Kraft treten.

Festgelegt wurden etwa Kriterien, nach denen sich eine einfache Radio- oder Fernsehgeschichte von einer mit erhöhtem und besonders hohem Aufwand unterscheidet.

Bei der Erhöhung der Mindesttarife, die vor allem die journalistischen Bereiche in Radio und Fernsehen betreffen, habe es unter den Verhandlungspartnern naturgemäß "völlig unterschiedliche Vorstellungen" gegeben, so Moser. Die erreichten Erhöhungen seien "einigermaßen akzeptabel vor dem Hintergrund der finanziellen Gesamtsituation des Unternehmens und weiterer angekündigter Sparpakete in Zusammenhang mit dem Ausfall der Refundierungen der Gebührenbefreiungen", so Moser.

Regelung erlaubte nur 50 Arbeitstage im Jahr

Aufgehoben wurde im Rahmen der Verhandlungen die sogenannte 50-Tage-Regelung, die mit dem neuen Kollektivvertrag 2003 eingeführt wurde und pro Direktion beziehungsweise Hauptabteilung freien Dienstnehmern 50 Arbeitstage jährlich erlaubte. Mit ihr sollte ein neuerliches Anwachsen prekärer Beschäftigungsverhältnisse im Programmbereich vermieden werden - "sie hat sich aber nicht bewährt", so Moser.

Nun soll stattdessen wieder auf die im ORF-Gesetz vorgesehene 137 Stunden Regelung pro Monat zurückgegriffen werden. "Dass diese in einigen Fällen auch nicht der Weisheit letzter Schluss ist, wissen die Belegschaftsvertreter: "Sollte der Missbrauch hier überhandnehmen, dann sind - wie schon gesagt - die Arbeitsgerichte am Zug".

Wrabetz: "Einigung in wichtiger Frage"

"Ich freue mich, dass wir in dieser wichtigen Frage nun eine Einigung erzielen konnten", so ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz. Die "Freien" leisten einen großen Beitrag zum ORF-Programm in verschiedensten wichtigen Bereichen, "dem wurde nunmehr im Rahmen der eingeschränkten finanziellen Möglichkeiten verstärkt Rechnung getragen".

(APA)

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