Monika Faber: Herrenrunde

Die Leiterin des "Photoinstituts Bonartes" wählte einen unerwarteten Konventionsbruch.

Der Favorit von Monika Faber, langjährige Albertina-Fotokuratorin und seit 2011 Leiterin einer privaten Forschungsinstitution, ist ein absurdes Motiv, 1875 von einem unbekannten Fotografen aus Kairo aufgenommen. „Hier kugeln ziemlich berühmte Leute herum, zu einer Zeit, in der man das nicht einfach so tat.“ Einer der berühmtesten Maler seiner Zeit etwa, der Malerfürst des Historismus, Hans Makart, der vierte im Uhrzeigersinn von links oben. Makart malte gerade Burgschauspielerin Charlotte Wolter als sterbende Kleopatra. Er ließ sich währenddessen von Österreichs berühmten Orientmaler, Leopold Carl Müller, zu einer Gruppenreise in den Orient überreden. Wo die Malergruppe sich derart wohlfühlte, dass sie eine Szene aus Pieter Brueghels d. Ä. Gemälde „Schlaraffenland“ nachstellte. „Unglaublich, wie aus einem Glücksgefühl heraus alle Konventionen der Fotografie gebrochen wurden. Weil so hat man sich nicht hingelegt als Salonmaler.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.06.2013)

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