Inflation in Österreich im Mai wieder im Vormarsch

Voller Einkaufswagen
Voller EinkaufswagenErwin Wodicka - BilderBox.com
  • Drucken

Weitere Preisschübe bei Nahrungsmitteln erhöhen die Inflationsrate um 2,3 Prozent. Der Pensionisten-Warenkorb verteuerte sich um 2,5 Prozent.

Die Teuerung hat sich in Österreich im Mai beschleunigt. Die Inflationsrate betrug nach Berechnungen der Statistik Austria 2,3 Prozent, nach 2,0 Prozent (revidiert) im April. Ausschlaggebend für den stärkeren Anstieg des Preisniveaus waren weitere Preisschübe bei Nahrungsmitteln, andererseits sind die Treibstoffpreise nicht mehr so stark gesunken wie davor.

Ohne teurere Nahrungsmittel hätte die Inflation im Mai nur 1,7 statt 2,3 Prozent betragen. Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke waren im Mai um 4,7 Prozent teurer als vor einem Jahr, ihr Einfluss auf die Inflationsrate beträgt +0,55 Prozentpunkte. Hauptpreistreiber waren dabei insbesondere Nahrungsmittel, bei denen die Teuerung im Mai sogar 5,4 Prozent betrug. Das Preisniveau des Mikrowarenkorbes, der eine Auswahl von Nahrungsmittel enthält und den täglichen Einkauf repräsentiert, stieg im Jahresabstand um 3,3 Prozent (April: 3,7 Prozent).

Veränderungen bei Lebensmittel zum Vorjahr

Fisch + 15,4 Prozent
Gemüse + 12,7 Prozent
Obst + 9,2 Prozent
Fleisch + 5,5 Prozent
Milchprodukte + 3,1 Prozent
Getreideerzeugnisse + 2,9 Prozent
Alkoholfreie Getränke - 1,0 Prozent
Bohnenkaffee - 5,4 Prozent
Inflation oesterreich wieder Vormarsch
Inflation oesterreich wieder Vormarsch(c) APA

"Verkehrsausgaben" als Preisdämpfer

Als Hauptpreisdämpfer im Jahresabstand wirkte nach den Berechnungen der Statistik Austria die Ausgabengruppe "Verkehr". Der Preisanstieg betrug hier durchschnittlich nur 0,5 Prozent, auf die gesamte Teuerung wirkten sich die Verkehrsausgaben nur mit 0,07 Prozentpunkten aus. Ausschlaggebend dafür waren Treibstoffe, die im Mai um 5,2 Prozent billiger waren als vor einem Jahr. Instandhaltung und Reparaturen verteuerten sich allerdings um 3,2 Prozent.

Gegenüber April betrug die Teuerung 0,2 Prozent, wobei die Ausgaben für "Freizeit und Kultur" durchschnittlich um 0,9 Prozent gestiegen sind und damit der Hauptpreistreiber waren. Dazu gehören auch Pauschalreisen, die sich um 3,1 Prozent verteuert haben. Preisdämpfend war im Monatsabstand vor allem die Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" mit durchschnittlich -0,3 Prozent, weil saisonbedingt die Kosten für Beherbergungsdienstleistungen um 2,5 Prozent zurückgingen.

2,4 Prozent nach EU-Berechnung

Der für die Eurozone ermittelte Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) Österreichs erhöhte sich im Mai im Jahresabstand um 2,4 Prozent. Im April hatte die harmonisierte Teuerungsrate 2,1 Prozent betragen, im März 2,4 Prozent. Der Unterschied zum VPI liegt laut Statistik Austria an der unterschiedlichen Gewichtung der Ausgabengruppen.

Der speziell für Pensionistenhaushalte berechnete Preisindex (PIPH 2010) betrug im Mai 2,5 Prozent (April 2,3 Prozent, März 2,4 Prozent). Für die stärkere Teuerung im Vergleich zum VPI waren vor allem deutliche Preisanstiege der Ausgabengruppe "Gesundheitspflege" verantwortlich sowie die Verteuerung von Nahrungsmitteln, die im PIPH stärker gewichtet sind.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

GERMANY GOVERNMENT
International

Teuerung im Euroraum zog leicht auf 1,4 Prozent an

Österreich liegt mit einer Inflation von 2,4 Prozent deutlich über dem Schnitt der Eurozone. Griechenland und Lettland hatten im mai sogar Verbilligungen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.