Trockenheit: Waldbrände in ganz Österreich

Trockenheit Waldbraende ganz oesterreich
Trockenheit Waldbraende ganz oesterreich(c) APA/EINSATZDOKU.AT/PATRIK LECHNE (EINSATZDOKU.AT/PATRIK LECHNER)
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In mehreren Bundesländern sind die Feuerwehren im Einsatz. Experten rufen Wanderer zu erhöhter Vorsicht in der Natur auf: Schon hinterlassene Glasscherben und Blechdosen können brandgefährlich werden.

Wien/Apa/Red. Eigentlich sind häufige Waldbrände ein Phänomen der südlichen Staaten Europas. Dieses Jahr treten sie wegen der zunehmenden Trockenheit und Dauerhitze vermehrt auch in Österreich auf. Waldbrände führten am Wochenende zu mehreren (Groß-)Einsätzen der Feuerwehren. Und zwar in weiten Teilen des Bundesgebiets.

Besonders viele Kräfte band ein Brand oberhalb von Steinbach am Attersee. 160 Feuerwehrleute und zwei Hubschrauber des Bundesheeres waren dort im Einsatz. Zudem sorgten Wanderer für Aufsehen, die trotz der laufenden Löscharbeiten in das Gebiet einstiegen und anschließend aus dem Einsatzgebiet eskortiert werden mussten.

Nur wenige Kilometer weiter ging auch bei Bad Ischl ein Waldstück in Flammen auf. Die Ursachen sind derzeit in beiden Fällen noch unklar.

Auch im Kärntner Gailtal gab es einen Großeinsatz der Feuerwehren. Ein Hubschrauber und 200 Mann versuchten einen Waldbrand bei St. Stefan unter Kontrolle zu bringen. Dabei stießen sie auch auf die Leiche einer 87-jährigen Frau, die im Juni aus einem Pflegeheim verschwand.

Während der Brand im steirischen Nationalpark Gesäuse nach sechs Tagen am Sonntag gelöscht werden konnte, loderte es in Niederösterreich erneut an zwei Orten auf. Einerseits bei Maria Schutz im Bezirk Neunkirchen, andererseits in der Nähe von Waitzendorf im Bezirk Hollabrunn. Zuvor war ein Brand bei St. Egyden am Steinfeld gelöscht worden, der sich auf einer Fläche von ca. 30 Hektar erstreckte.

Gefährlicher Müll

Der Bundesfeuerwehrverband rief inzwischen die Bevölkerung auf, im Freien weder zu rauchen noch Feuer zu entzünden. Auch das Wegwerfen von Müll stelle momentan eine erhebliche Gefahr da. So könnten bereits Glasscherben oder Blechdosen das einfallende Sonnenlicht so bündeln, dass dadurch ausreichend Hitze für eine Entzündung entstehe. Noch gefährlicher seien jedoch Autos. Gemeint sind Fahrzeuge, die zum Beispiel am Wegesrand im trockenen Gras abgestellt werden. Katalysatoren und Auspuffrohre sind heiß genug, um ausgetrocknete Pflanzen binnen Sekunden in Brand zu setzen.

In Wien gilt inzwischen bis auf Weiteres ein Grill- und Rauchverbot in gefährdeten Zonen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.08.2013)

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