Gehaltsausfall

Billy Porter muss wegen Hollywood-Streik Haus verkaufen

Für Schauspieler Billy Porter ist der Streik existenzbedrohend.
Für Schauspieler Billy Porter ist der Streik existenzbedrohend. AFP/MICHAEL TRAN
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Der 53-jährige Schauspieler ist in eine finanzielle Notsituation geraten. Er wisse nicht, wann er wieder arbeiten könne.

Die Traumfabrik Hollywood wirkt aktuell von einem Doppelstreik der Drehbuchautoren und Schauspieler lahm gelegt. Die Fronten sind verhärtet, noch scheint eine Einigung nicht in Sicht zu sein. Schauspieler Billy Porter ist deshalb in eine finanzielle Notsituation geraten, wie er im Interview mit dem „London Evening Standard“ erklärt. „Ich muss mein Haus verkaufen. Das Leben eines Künstlers ist immer noch ein Leben von Gehaltsscheck zu Gehaltsscheck, bis man einen Haufen Geld verdient hat - was ich noch nicht getan habe“, erklärt er. Er wisse nicht, wann er wieder zur Arbeit zurückkehren könne. Eigentlich sei er für einen neuen Film und eine Fernsehshow engagiert worden. „Nichts davon ist passiert“, so Porter.

Der 53-Jährige nimmt mit seiner Äußerung auf die viel zitierte Aussage eines Studiomanagers im Interview mit „Deadline“ Bezug, der meinte, dass sich die Filmstudios nicht an den Verhandlungstisch mit der Vereinigung der Drehbuchautoren setzen, bis die „Gewerkschaftsmitglieder ihre Wohnungen und Häuser verlieren“. Dazu meint Porter: „An die Person, die gesagt hat: ‚Wir werden sie aushungern, bis sie ihre Wohnungen verkaufen müssen‘ - ihr habt mich bereits ausgehungert.“

Auch Disney-Chef Bob Iger kritisiert der Schauspieler. Iger habe gesagt, „dass unsere Forderungen nach einem existenzsichernden Lohn unrealistisch“ seien. „Während er 78.000 Dollar am Tag verdient?“ Dafür fehlen Porter die Worte.

Die Drehbuchautoren sind am 2. Mai in den Streik getreten. Schauspieler schlossen sich am 14. Juli an. Damit ist Hollywood zum ersten Mal seit 63 Jahren mit gleichzeitigen Arbeitsniederlegungen von Drehbuchautoren und Schauspielern konfrontiert. Die Schauspieler-Gewerkschaft SAG-AFTRA (Screen Actors Guild and the American Federation of Television and Radio Artists) ist die größte Hollywood-Gewerkschaft und vertritt 160.000 Film- und Fernsehschauspieler. In der Writers Guild of America haben sich etwa 11.500 Autoren zusammengeschlossen. Beide Organisationen fordern höhere Grundgehälter und Tantiemen in der Ära des Streaming-TV. Sie wollen zudem Zusicherungen, dass ihre Arbeit nicht durch Künstliche Intelligenz (KI) ersetzt wird. (Red./Reuters)

>>> „London Evening Standard“

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