Familienepos

Der Strom des Lebens

Der Geist von Hiob weht durch Abraham Vergheses gefeierten Roman.
Der Geist von Hiob weht durch Abraham Vergheses gefeierten Roman.Jason Henry/Insel Verlag
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Über drei Generationen entfaltet Abraham Verghese in „Die Träumenden von Madras“ ein packendes Epos aus dem Süden Indiens, in dem die Angst vor Wasser eine zentrale Rolle spielt.

Das große Sommerbuch des Jahres 2023 erscheint zum Herbstbeginn. Mit „Die Träumenden von Madras“ hat Abraham Verghese ein Familienepos geschaffen, das den Leser in den Süden Indiens entführt und von Beginn an fesselt: „Der traurigste Tag im Leben eines Mädchens ist ihr Hochzeitstag“, heißt es gleich zum Auftakt, als ein zwölfjähriges Mädchen mit einem 40-jährigen Witwer verheiratet werden soll.

Zum Glück aber bewahrheitet sich auch rasch der Nachsatz der mütterlichen Warnung. „Danach wird es, so Gott will, besser.“ Der Bräutigam stellt sich als anständiger Landwirt aus einer christlichen Gemeinde in Kerala heraus, der nach dem Tod seiner Frau eher eine Schwester für seinen fünfjährigen Sohn JoJo als eine Frau sucht. Bei ihrem Eintreffen wird die Braut vom häuslichen Elefanten ebenso willkommen geheißen wie vom Hausgeist in der Speisekammer, die Schwiegermutter führt sie in die indische Kochkunst ein und mit ihrem „Stiefsohn“ ist sie bald ein Herz und eine Seele: „Sie fühlt sich eins mit dem Rhythmus des Hauses und hat den Eindruck, dass sie es gut führt.“

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