Thomas Willmann taucht mit „Der eiserne Marquis“ tief ins 18. Jahrhundert ein und richtet dort eine opulente literarische Kammer der Wunder und der Schrecken ein.
Ein Einkaufszentrum zerstört die Infrastruktur einer Kleinstadt: Von den Folgen des Turbokapitalismus, dem Aussterben von Ortskernen und dem Scheitern der Männer in der Provinz erzählt Gabriele Kögl in ihrem Roman „Brief vom Vater“.
Hongkong ist in den 1970er-Jahren im Umbruch: politische Reformen, neue Technologien, Jeans, lange Haare. Xi Xis ungewöhnliches Porträt „Meine Stadt“ ist voll von eigenwilligen Charakteren und Magischem Realismus.
Prominente US-Autoren werfen OpenAI vor, ihre Bücher zum Trainieren von KI gestohlen zu haben - die dann ihren Stil imitierten kann. So würden ihre Werke zu „Motoren ihrer eigenen Zerstörung“.
Die Kindheit birgt ihre Tücken, vor allem in der Verklärung. Sophia Lunra Schnack lässt in ihrem ungewöhnlichen Debütroman „feuchtes holz“ ihre Protagonistin abtauchen in ihre eigene und die verdrängte Vergangenheit ihrer Vorfahren.
Auf der Longlist standen noch sechs Literatinnen und Literaten aus Österreich, auf die Shortlist hat es nur Tonio Schachinger mit seinem berührenden Coming-of-Age-Roman „Echtzeitalter“ geschafft.
US-Autor Dennis Lehane schreibt Kriminalromane, die man nicht vergisst. Das jüngste Beispiel: „Sekunden der Gnade“ überzeugt trotz seines erschütternden Inhalts durch Einfühlsamkeit.
Warum „Prinzessin auf der Erbse“ eigentlich ein Lob ist und das „hässliche Entlein“ männlich. Ein neues Buch als Liebeserklärung an die Poesie von Märchen und die deutsche Sprache.
Markus Chengs siebenter Fall könnte tatsächlich sein letzter sein. Was angesichts der findigen Beobachtungsgabe und witzig-akkuraten Sprache von Autor Heinrich Steinfest wirklich schade wäre.
Die Schweiz wird von einer Naturkatastrophe heimgesucht, antike Helden treten auf, und der Protagonist wird gecancelt. Thomas Hettches „Sinkende Sterne“ ist ein verkopftes Textgemisch.
Der Wiener FP-Kultursprecher Stefan Berger führt eine Reihe von FPÖ-Polemiken fort, die Jelineks Positionen als Ausdruck einer kranken Psyche pathologisieren.
Mit fast zweijähriger Verspätung wurde die Auszeichnung der Nobelpreisträgerin in kleinem Kreis übergeben. Jelinek sagte, es sei „die einzige Ehrung seit dem Nobelpreis, die ich angenommen habe“.
Maribor, Anfang der 1960er-Jahre. Danijel wächst im Spannungsfeld zwischen Ideologie und Glaube auf. Drago Jančar erweist sich mit „Als die Welt entstand“ erneut als großer europäischer Erzähler.
Elena Fischers „Paradise Garden“: Trotz ihrer Mittellosigkeit zeigt die Mutter der Tochter die schönen Seiten des Lebens – bis plötzlich die Großmutter in diese kleine Welt eindringt.
Mira kehrt zurück ins Kärntner Dorf ihrer Kindheit – zu ihrer Mutter. Maja Haderlaps Roman „Nachtfrauen“ ist dort besonders einprägsam, wo die Autorin den Text mit den Mitteln der Lyrikerin gestaltet.
Anne-Catherine Simon und Bettina Steiner diskutieren, was man lesen soll, den neuen Wolf Haas, „Muna oder die Hälfte des Lebens“ von Büchnerpreisträgerin Terezia Mora – und einen alsnten russischen Roman als „Buch der Stunde“.
In seinem neuen Buch, „Bournville“, verknüpft Jonathan Coe eine Familiensaga mit geschichtlichen Großereignissen. Das Private und das Öffentliche münden beide im Brexit.
War Ihr Urlaub ein Flop? Dann finden Sie Trost beim österreichischen Dichter: Sein herrlich missmutiger Bericht über eine Griechenlandreise ist neu erschienen.
Teresa Präauer und Clemens J. Setz stehen auf der Longlist beider Buchpreise. Unter den Nominierten für die österreichische Auszeichnung finden sich noch acht weitere Autorinnen und Autoren.
Muna verliebt sich als Jugendliche in den älteren Magnus. Aus dem anfänglichen Schwärmen wird eine jahrelange Obsession und ein grausames Machtspiel. Terézia Moras Roman „Muna oder Die Hälfte des Lebens“ über Liebeswahn und sadistische Gewalt ist nervenaufreibend.
Eine der gewichtigsten Serien der Kriminalliteratur findet ihr Ende. US-Autor James Lee Burke schickt seinen Kultermittler Dave Robicheaux in Pension und liefert ein Finale furioso.
Die Literaturnobelpreisträgerin und der Liedermacher „wollen aus allen imperialen Verhältnissen desertieren“ und unterstützen Kurden mit einem gemeinsamen Aufruf.
In Laura Freudenthalers Buch „Arson“ stehen nicht nur einzelne Häuser oder Paläste in Flammen, sondern der gesamte Globus. Es ist ein Text, der um die Widerstandskraft von Literatur weiß.
Dieses Rätsel um ein ominöses Buch hätte dem Starautor gefallen: Ein Germanist hat in einem Antiquariat eine Eco-Kriminalnovelle entdeckt, die dieser nicht geschrieben haben kann. Die Lektüre zeigt: Es war jemand mit viel Humor.
Der deutsche Journalist Philipp Oehmke hat mit seinem Debüt „Schönwald“ einen wuchtigen Familienroman geschrieben, in dem er ein paar große Themen der Gegenwart verwebt.
Auch mit 80 Jahren gehört Peter Henisch nicht zu jenen, die ihren Frieden mit der Welt gemacht haben. „Nichts als Himmel“ erzählt von einem pensionierten Lehrer und einem Flüchtling.
Eine Buchveröffentlichung, die sich kritisch mit Männlichkeit auseinandersetzen wollte, wurde vom Verlag gestoppt. Mitherausgeber Valentin Moritz schreibt darin aus Perspektive eines Täters von sexuellem Missbrauch. Sein Opfer wirft ihm Profilierung vor.
Sprachexperimente und eindringliche Verse über Krieg, Massenmord und jene, die davon verfolgt werden: Yevgeniy Breygers Gedichtband „Frieden ohne Krieg“.
Mit „Verderben“ von Karin Smirnoff und „Refugium“ von John Aivide Lindqvist erscheinen zwei Thriller, die man beide als Fortsetzung von Stieg Larssons Erfolgsreihe lesen kann.
Die Autoren sind seit Jahren eng befreundet. Kehlmann nannte die Entscheidung für den „ganz großern Schriftsteller“ Rushdie ein „Zeichen der Solidarität“.
Ein Vater und sein todkranker Sohn reisen mit dem Wohnmobil zum Mount Rushmore. Dafür holt Richard Ford seinen Helden Frank Bascombe, ehemals Sportreporter, zurück. Ein Roman über das Wesen des Glücks.
Der britische Autor Charles Foster hat schon versucht, als Dachs und Hirsch zu leben. Nun fühlt er sich in „Der Ruf des Sommers“ in Mauersegler ein. Philosophen wissen, dass so etwas nicht funktionieren kann. Aber er scheitert schön.
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