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Türkischer Hitzerekord: 49,5 Grad Celsius

Auch mit Sonnenschirm ist es in der Türkei aktuell ungemütlich.
Auch mit Sonnenschirm ist es in der Türkei aktuell ungemütlich.Yasin Akgul/Getty Images
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In der Türkei rafft sich eine landesweite Hitzewelle zu neuen Höhepunkten auf. Langfristig soll es laut Klimamodellen dort noch ärger werden und vermutlich die touristische Sommersaison im Sommer einigermaßen verunmöglichen.

Ankara. In der Türkei, einem für Österreich durchaus beliebten Urlaubsland, ist es aktuell doch wirklich etwas wärmer als nötig: Laut Wetteramt wurde gestern, Dienstag, die heißeste Temperatur seit Beginn der Aufzeichnungen gemessen. Im westtürkischen Eskişehir (siehe Karte) habe die Temperatur demnach 49,5 Grad Celsius erreicht. Damit sei der bisherige Rekord vom Juli 2021 (49,1 Grad) gefallen, twitterte der türkische Umweltminister, Mehmet Özhaseki. Systematische Wettermessungen gibt es in der Türkei seit etwa 100 Jahren.

Zum Vergleich: Der österreichische Rekord liegt seit August 2013 bei bestätigten 40,5 Grad, gemessen in Bad Deutsch-Altenburg nahe Hainburg (NÖ). Der türkische Wert kommt Extremen von mehr als 50 Grad, wie es sie etwa in Australien (50,7°), Algerien (51,3°), dem Iran (54°) und den USA (54,4°) schon gab, recht nahe.

Der türkische Wetterdienst warnte am Mittwoch, die landesweite Hitzewelle halte an. Erwartet würden Temperaturen bis zu elf Grad über den zu dieser Jahreszeit üblichen Werten. Hauptursache sei der Klimawandel, sagte der Meteorologe Baris Önol von der Technischen Universität Istanbul. Zwar sorge auch das pazifische Wetterphänomen El Niño weltweit für höhere Temperaturen, Hitzewellen seien aber generell häufiger geworden und dauerten länger an. „In Zukunftssimulationen wird die Türkei in 30 bis 40 Jahren dieser Hitze noch viel mehr ausgesetzt sein“, sagte Önol. Das könnte Auswirkungen auf den Tourismus im Mittelmeerraum haben. Ab 2040 werde erwartet, dass sich die Hauptsaison generell vom Sommer weg in den September und Oktober bzw. ins Frühjahr verschiebe.

Özhaseki schrieb, der Klimawandel müsse aufgehalten werden. Die Türkei will bis 2053 klimaneutral sein, gewinnt aber 34,6 Prozent des Strombedarfs im Inland aus Kohle und 22,2 Prozent aus Erdgas. Wasserkraft macht nur etwa elf Prozent aus, Wind und Sonne je rund elf und fünf Prozent, der Rest sind Importe. (apa/red.)

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