Finanzen

„Girl Math“: Geld ausgeben mit Augenzwinkern

Geld auszugeben kann man auf viele Arten rechtfertigen.
Geld auszugeben kann man auf viele Arten rechtfertigen. Reuters/Stefano Rellandini
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Wie man große und auch kleine Ausgaben mit einer nicht ganz ernstzunehmenden Logik rechtfertigen kann, zeigt der Tiktok-Trend „Girl Math“.

Um eine nicht notwendige, aber teure Investition zu rechtfertigen, rechnen viele Frauen auf Tiktok jetzt mittels sogenannter „Girl Math“.

Seinen Ausgang nahm der Trend wahrscheinlich von einer neuseeländischen Radioshow namens „Fletch, Vaughan & Hayley“. Ein Anrufer gibt dabei seine Wunsch-Anschaffungen preis, etwa einen 500 Euro teuren Föhn von Dyson oder eine Handtasche um 1000 Euro. Die Moderatoren helfen dem Anrufer dann, diese Ausgaben zu rechtfertigen, indem vorgerechnet wird, wie oft das Produkt verwenden wird und wie viel man dabei einspart. Am Ende kommt heraus, dass es „quasi gratis“ ist. „Girl Math“ eben.

Aber es geht noch weiter: „Girl Math“ kann auch sein, dass man Geld, das man beim Umtausch bekommt, als Geld verdienen ansieht. Oder dass kleine Ausgaben um fünf Dollar ebenfalls als gratis anzusehen sind.

Natürlich handelt es sich dabei nicht um echte Finanztipps, vielmehr sollte man diesen Trend mit einem Augenzwinkern betrachten. Es geht um eine „spaßige Logik“ heißt es dazu auf Tiktok.

Laut Experten ist es zwar gut, dass man teure Anschaffungen vorher gut überlegt und etwa berücksichtigt, wie oft man diese verwenden wird. „Girl Math“ sollte aber nicht dazu dienen, regelmäßig über den Verhältnissen zu leben. Und auch kleine Ausgaben können sich summieren.

Im Gespräch mit Huffpost.com sieht Finanzexpertin und Autorin Vivian Tu den Trend auch kritisch: „Es schlägt in dieselbe Kerbe wie wenn man sagt, ‚Frauen sind schlechte Autofahrer‘. Es halte „den Stereotyp, dass Frauen schlecht mit Geld umgehen, schlecht in Mathematik sind und ihre Finanzen nicht ernst nehmen aufrecht.“ Das sei schädlich für die Gesellschaft. (chrile)

>>> „Huffpost.com“

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