Während man mühsam nachträglich Oberflächen begrünt, wird gleichzeitig bei Neubauten versiegelt, was das Zeug hält. Pflanzen findet man oft nur auf den dschungelartigen Projekt-Renderings, die helfen sollen, Wettbewerbe zu gewinnen.
Wien gilt als eine der grünsten Metropolen der Welt. Mehr als die Hälfte der Stadt besteht aus Parks, Wäldern und landwirtschaftlich genutzten Flächen. Doch das viele Grün ist alles andere als gerecht verteilt. Während die privilegierten westlichen Bezirke mit bis zu 70 Prozent ihrer Fläche über reichlich Grünräume verfügen, sind Bewohner:innen der innerstädtischen Bezirke mit teils nur zwei bis drei Prozent benachteiligt. „Das ist nicht nur ungerecht, sondern bereits heute ein ernst zu nehmendes gesellschaftliches Problem, das sich mit den Auswirkungen des Klimawandels zunehmend verstärkt“, so Daniela Lehner, Landschaftsarchitektin, Wissenschaftlerin an der Universität für Bodenkultur und Mitautorin der durch die Arbeiterkammer Wien beauftragten Studie „Grünraumgerechtigkeit für eine resiliente Stadt“.