Auszeichnungen

Fotografie-Preise für Aglaia Konrad und Joanna Piotrowska 

Aglaia Konrad 
Aglaia Konrad APA/BMKS/KATRIN KAMRAU
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Aglaia Konrad erhält den Österreichischen Staatspreis für Fotografie, Joanna Piotrowska den Camera-Austria-Preis. 

Zwei Fotopreise wurden am Freitag bekannt gegebenen: Der Österreichische Staatspreis für Fotografie geht an die österreichisch-belgische Künstlerin Aglaia Konrad. Das teilte Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne) am Freitag mit. Mit dem alle zwei Jahre vergebenen Camera-Austria-Preis für zeitgenössische Fotografie der Stadt Graz wird heuer Joanna Piotrowska ausgezeichnet, gab der Verein Camera Austria bekannt.

Der Staatspreis ist mit 25.000 Euro dotiert und wird seit 1991 in unregelmäßigen Intervallen für das herausragende Lebenswerk einer Fotokünstlerin oder eines Fotokünstlers verliehen.„Aglaia Konrad arbeitet wie eine Forscherin, Gegenstand ihrer unermüdlichen fotografischen und filmischen Erkundung ist seit vielen Jahren die Architektur einer globalisierten Welt“, heißt es in der Jurybegründung.

Joanna Piotrowska
Joanna PiotrowskaAPA/CAMERA AUSTRIA/JOANNA PIOTROWSKA

Seit den 1990er-Jahren untersuche sie methodisch die Metropolen unterschiedlicher Kontinente und zeige urbane Entwicklungen, Brüche und Transformationen. „In den dokumentarisch anmutenden Fotografien wird die globale Homogenisierung genauso deutlich wie auch spezifische soziale, wirtschaftliche, kulturelle und politische Auswirkungen und Ideologien. Das umfangreiche, ständig wachsende Konglomerat städtebaulicher Bilder stellt ein wichtiges historisches und zeitgenössisches Archiv dar, aus dem Konrad immer wieder schöpft.“ Konrads „präziser Blick ist von herausragender künstlerischer Qualität und birgt einen enormen Erkenntnisgewinn für uns alle“, rühmte Mayer die Fotografin.

Piotrowska arbeitet das Unheimliche heraus

Piotrowska überzeugte die Jury des Camera-Austria-Preises durch „Schwarz-Weiß-Bilder und deren einfallsreiche Installationstechniken“. Die Künstlerin habe das Talent, „das Unheimliche, das unserem Verhältnis zu unseren Körpern, zu Architektur und zueinander innewohnt, herauszuarbeiten. Mit ihrer charakteristischen und unverwechselbaren visuellen Sprache lassen Piotrowskas Bilder die Erfahrung von Fotografie befremdlich werden“, begründet die Jury ihre einstimmige Entscheidung. Die Verleihung des mit 15.000 Euro dotierten Preises findet am 6. Oktober in Graz statt. 

Zur Person

Aglaia Konrad wurde 1960 in Salzburg geboren und studierte 1990 bis 1992 an der Jan van Eyck Academie in Maastricht. Dort lehrte sie, bis sie an die LUCA School of Arts in Brüssel berufen wurde. Seit 2005 ist sie Gastprofessorin in Leipzig.

Konrad wurde u.a. mit dem Österreichischen Kunstpreis für Künstlerische Fotografie (2006), dem Großen Kunstpreis des Landes Salzburg (2005) und dem Otto-Mauer-Preis (1997) ausgezeichnet wurde und 1997 an der documenta X in Kassel sowie 2000 an der Shanghai Biennale teilnahm.

Als Preisträgerin des Österreichischen Staatspreises für künstlerische Fotografie stellt sich Konrad in eine illustre Reihe: Bisher wurden Inge Morath, Franz Hubmann, Erich Lessing, Harry Weber, Friedl Kubelka, Manfred Willmann, Peter Dressler Margherita Spiluttini und zuletzt Seiichi Furuya ausgezeichnet.

Zur Person

Joanna Piotrowska, die 1985 in Warschau geboren wurde, lebt und arbeitet in London, wo sie sich mit Fotografie, Performance und Film auseinandersetzt. Ihre Arbeiten werden unter anderem in New York, Paris und London gezeigt.

Vergeben wird der Preis der Stadt Graz an Kunstschaffende, die „einen beachtenswerten Beitrag in der Zeitschrift Camera Austria International publiziert und einen wichtigen Beitrag zur zeitgenössischen Fotografie geleistet“ haben.

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