Nordosten

Waldbrand auf Teneriffa erfassen bereits 11.600 Hektar Natur

Bewohner von Santa Ursula auf Teneriffa beobachten einen riesigen Waldbrand, der in den Waldgebieten rund um den Vulkan-Naturpark Teide wütet.
Bewohner von Santa Ursula auf Teneriffa beobachten einen riesigen Waldbrand, der in den Waldgebieten rund um den Vulkan-Naturpark Teide wütet.APA / AFP / Cesar Manso
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Die Südfront des Feuers ist laut Regierungschef „sehr stabil“. Im Norden ist die Situation kritischer. Auch in Griechnland wüten mehrere Waldbrände.

Der Waldbrand auf der bei Urlaubern beliebten Kanaren-Insel Teneriffa ist nach fünf Tagen weiterhin außer Kontrolle. Die Flammen haben bisher circa 11.600 Hektar Natur erfasst, wie der kanarische Notdienst am späten Sonntagnachmittag mitteilte. Das entspricht der Fläche von gut 16.000 Fußballfeldern. Zuvor hatte der kanarische Regierungschef Fernando Clavijo am Sonntag erklärt, die Südfront des Feuers sei inzwischen „sehr stabil“. Sorgen bereite die nördliche Brandfläche.

Auch die Feuerwehr zog eine Bilanz: „Die Nacht ist viel besser verlaufen als erwartet - und hat eine gewisse Normalität und Ruhe zurückgebracht“, hieß es auf Twitter (X).

Die Zahl der Menschen, die bisher wegen des Feuers im Norden und Nordosten der Insel ihre Häuser verlassen mussten, liegt nach Behördenschätzung bei mehr als 12.000. Diese Schätzung basiere auf die Einwohnerzahlen der elf betroffenen Gemeinden. Zunächst hatte eine Behördensprecherin am Samstag sogar von rund 26.000 Evakuierten gesprochen. Diese Zahl wurde später deutlich nach unten korrigiert. Verletzte oder zerstörte Häuser wurden vorerst nicht gemeldet.

Hoffnung auf Eindämmung der Flammen

Die Ursache des am späten Dienstagabend nahe der Gemeinde Arafo ausgebrochenen Brandes war weiter unklar. Die Flammen wurden auch in der Nacht auf Sonntag nach Angaben des kanarischen Notdienstes von mehr als 340 Einsatzkräften bekämpft. Nach Tagesanbruch wolle man wieder Lösch-Flugzeuge und Hubschrauber einsetzen, hieß es. Die Zahl werde am Sonntag von 19 auf 23 erhöht.

Der spanische Innenminister Ministerpräsident Fernando Grande-Marlaska sagte am Samstag zum Abschluss seines Besuches auf Teneriffa: „Wir können uns einigermaßen sicher fühlen und können hoffen, dass wir das Feuer in den nächsten Tagen unter Kontrolle bekommen, wenn das Wetter mitspielt.“ Ministerpräsident Pedro Sánchez kündigte für Montag einen Besuch der Insel an.

Nach Angaben des kanarischen Regierungschefs handelt es sich um einen der schwersten Brände auf Teneriffa in den vergangenen 40 Jahren. Die Löscharbeiten wurden laut amtlichen Angaben von Anfang an wegen des schwer zugänglichen Geländes, der widrigen Wetterbedingungen und der starken Rauchentwicklung erschwert. In den touristischen Gebieten der Insel herrschte nach amtlichen Angaben weiterhin Normalität.

Brände in Griechenland

In äußersten Nordosten Griechenlands sind große Wald- und Buschbrände weiter außer Kontrolle. Die Flammen erreichten am Sonntag Dörfer in der Region der Hafenstadt Alexandroupolis und beschädigten mehrere Häuser und landwirtschaftlich genutztes Land, wie die lokalen Behörden am Sonntag mitteilten. Die Feuerwehren kämpften den zweiten Tag in Folge gegen die Flammen.

Mit dem ersten Tageslicht wurden nach Angaben der Feuerwehr Löschflugzeuge und Helikopter eingesetzt, um die Flammen einzudämmen. „Es war eine sehr schwierige Nacht“, sagte der Bürgermeister von Alexandroupolis, Giannis Zamboukis, im Staatsrundfunk. Acht Dörfer in der Nähe seiner Stadt wurden evakuiert. Vier Menschen seien mit Atemwegsbeschwerden ins Krankenhaus gebracht worden, teilte der Bürgermeister der Hafenstadt weiter mit. Bei Touristen beliebte Anlagen seien nicht in Gefahr gewesen.

46 Wald- und Buschbrände am Samstag

Die Brände waren am Samstag aus unbekannten Gründen ausgebrochen und nahmen wegen starker Winde und der seit Wochen andauernden Trockenheit große Dimensionen an. Insgesamt waren am Samstag laut Feuerwehr landesweit 46 Wald- und Buschbrände ausgebrochen.

Der griechische Zivildienst veröffentlichte eine Karte, auf der am Sonntagmorgen zu sehen war, dass für große Teile Griechenlands die zweithöchste Stufe der Brandgefahr galt. In den kommenden Tagen sollten auf dem griechischen Festland Temperaturen um die 39 Grad herrschen, teilte das Wetteramt mit.

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