Reisen

Albtraum vor dem Urlaub: Fake-Buchungen

Die Urlaubsfreude kann von Betrügern ziemlich stark getrübt werden.
Die Urlaubsfreude kann von Betrügern ziemlich stark getrübt werden. Clemens Fabry
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Der Betrug mit digitalen Reiseportalen nimmt auch in Österreich zu. Hacker schädigen mit täuschend echten Mails sowohl Hotels als auch Kunden. Wie man sich davor schützen kann.

Die Überraschung war groß – und sie war keineswegs positiv. Denn die Buchungen für gleich zehn Zimmer, die ein deutsches Schlosshotel erhielt, erwiesen sich als Chimäre: Es kam niemand. Der Schaden ging in die Zehntausenden Euro. Betroffen waren nicht nur die Hotels, sondern auch ahnungslose Kunden, die mit hohen Stornogebühren belegt worden sind. Was war geschehen?

Die Urlaubssaison ist in Fahrt gekommen, und immer mehr Menschen buchen weit im Voraus oder auch in letzter Minute Hotels, Flüge und ganze Reisen direkt im Internet. In Österreich wird laut einer Umfrage der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV) bereits gut ein Viertel der Buchungen online getätigt, in anderen Ländern ist der Anteil schon deutlich höher. Die bei Weitem beliebteste Online-Reiseplattform ist der globale Marktführer Booking.com. Er ist nun Ziel von Hackern geworden, die sich auf Nutzeraccounts Zugang verschafft und mittels Fake-Buchungen und Phishings gleich mehrfach Schaden und auch Verunsicherung verursacht haben. Betroffen waren nicht nur Hotels in Deutschland und deutsche Kunden. „Auch wir haben Informationen über solche Fälle erhalten“, berichtet Oliver Schenk, Sprecher der ÖHV, der „Presse“.

Die kriminelle Masche ist neu – und dementsprechend groß der Überraschungseffekt: Zum einen erhalten Hotels über reale Nutzeraccounts von Booking.com Buchungen ungewöhnlicher Größen­ordnung. Betroffene Hotels be­richten von bis zu zehn Zimmern. Die Kunden sind ahnungslos, wenn sie vom Hotel kontaktiert werden, warum sie nicht angereist sind, und von ihnen Stornogebühren verlangt werden. Die Hotels wiederum glauben, dass die Zimmer tatsächlich gebucht sind, und vergeben sie nicht an andere echte Gäste. Das könne für ein kleineres Hotel rasch ruinös werden, sagt Schenk. In dem betroffenen Schlosshotel ging es um 64 Zimmer. In Deutschland haben die Fake-Buchungen unter anderem eine TV-Moderatorin erwischt, die die Betrügereien publik gemacht hat. Sie soll insgesamt 17 Zimmer bei drei Hotels gebucht haben.

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