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Immobilienpreise steigen wohl weiter

Symbolbild aus München.
Symbolbild aus München.Imago / Frank Hoermann/sven Simon
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Im Mittel dürfte die jährliche nominelle Steigerungsrate bei neun Prozent liegen, sagen Experten. Weltweit werden weitere Anstiege erwartet.

Immobilienpreise weltweit werden nach Einschätzung von Fachleuten in den nächsten zehn Jahren teilweise massiv steigen. Die jährliche nominelle Steigerungsrate dürfte im Mittel bei neun Prozent liegen, wie das deutsche Ifo-Institut in der vergangenen Woche zur EES-Umfrage („Economic Expert Survey“) unter 1405 Wirtschaftsexpertinnen und -experten aus 133 Ländern mitteilte.

Es gibt mehrere Regionen wie Ostafrika oder Südasien, wo jährliche Anstiege von mehr als 20 Prozent erwartet werden. Auch in Südamerika, Osteuropa, Zentralasien und Nordafrika dürften die Immobilienwerte um zehn bis 15 Prozent nach oben gehen. Experten in Nordamerika, Westeuropa, Ozeanien und Südostasien hingegen erwarten ein moderateres Anziehen der Preise von sechs bis acht Prozent. Die geringsten Zuwächse von etwa fünf Prozent werden für das mittlere Afrika veranschlagt.

Als Gründe für die Entwicklung in ihren Ländern nannten die Fachleute auf der Nachfrageseite etwa bessere Lebensstandards und höhere Einkommen, Bevölkerungswachstum, veränderte Präferenzen bezüglich Wohnraum und Auslandsinvestitionen. Zu den Angebotsfaktoren zählten laut Umfrage Platzbeschränkungen, begrenzte Produktionskapazitäten und Renovierungskosten.

Negative Bilanz für Südeuropa

Die Fachleute aus Europa sehen zugleich eine leicht verschlechterte wirtschaftspolitische Lage in ihrem Land gegenüber dem Vorquartal. Das geht aus der Economic Experts Survey (EES) des Ifo und des Instituts für Schweizer Wirtschaftspolitik weiter hervor. Die Experten bewerten die Wirtschaftspolitik in Deutschland im Vergleich zum Vorquartal mit minus sechs Punkten auf einer Skala von minus 100 bis plus 100. „Besonders in Südeuropa schätzen die Expertinnen und Experten die wirtschaftspolitische Lage mit minus zwölf Punkten als schlechter ein“, sagte Ifo-Forscher Niklas Potrafke. In Italien, Spanien und Portugal führten erhebliche Bedenken bei der Umsetzung des sogenannten NextGenerationEU-Rettungsfonds zu negativen Urteilen.

Teils positiv gestimmt

„Einige Experten sehen die Gelder in die falschen Projekte investiert“, erläuterte Potrafke. Das sei bereits die vierte Umfrage, in der die Fachleute eine Verschlechterung in Südeuropa ausmachten. Nur in Griechenland wird demnach die Lage besser eingeschätzt, vor allem durch die stattgefundene Wiederwahl von Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis. Ähnlich schlecht wie in Südeuropa blieb die Einschätzung in Osteuropa mit minus elf Punkten. Die Befragten in Westeuropa bewerteten die Wirtschaftspolitik mit minus vier Punkten, in Nordeuropa mit plus zwei Punkten zum Vorquartal.

Besonders positiv gestimmt sind laut Ifo Experten in Südostasien (+24) und Westafrika (+25). Weltweit am schlechtesten wird hingegen die Lage in Zentralasien bewertet (-27). (Reuters)

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