Am Montag präsentiert der nun drittgrößte heimische Mobilfunker, Drei, alle Neuerungen nach der Übernahme von Orange.
Der viertgrößte heimische Mobilfunker Drei hat mit Orange den drittgrößten Anbieter geschluckt und präsentiert am heutigen Montag alle Details zur gemeinsamen Zukunft. Die Marke Orange verschwindet damit endgültig aus Österreich - für Kunden bleiben Tarife und Rufnummer zumindest zunächst aber gleich. Einige der bisherigen Orange-Shops werden unter der neuen Marke übernommen, andere geschlossen. Die Website beider Mobilfunker war am Sonntag nicht erreichbar - seit Montagfrüh wird Orange.at bereits auf Drei.at umgeleitet. Die Plakat-Werbekampagne, die Wahlkampf-Plakaten mit Sprüchen wie "Das geht sich nie aus" oder "Das wird teuer" dazwischenfunkte, stammt wie von der "Presse" bereits berichtet, tatsächlich von Drei. Am Montag sollen zudem neue Tarife präsentiert werden.
Kunden klagen seit einigen Wochen über Netzprobleme, die durch die Umstellung in Einzelfällen noch bis Oktober auftreten können. Keinen Anlass zur Sorge sollte jedoch ein auf Roaming hindeutendes "R" bei der Netzbetreiber-Anzeige geben. Damit wird lediglich das nationale Roaming im Netz von T-Mobile angezeigt.
Netz-Fusion im Oktober abgeschlossen
Im Oktober soll die Fusionierung der Netze abgschlossen sein, wodurch sich die Netzqualität für Kunden beider Marken verbessern soll. Bis Ende 2015 will Drei ein Netz mit 6000 Standorten betreiben. Bis dahin solle auch der Ausbau der nächsten Mobilfunkgeneration LTE gut vorangeschritten sein. Wesentliche Voraussetzung für den flächendeckenden LTE-Ausbau ist dei Frequenz-Auktion, die mit Spannung für diesen Herbst erwartet wird.
Jedenfalls hat der Zusammenschluss dem Mobilfunker Drei, der zum Hongkonger Konzern Hutchison Whampoa gehört, einen ordentlichen Ertragsschub beschert. Wie aus den konsolidierten Halbjahreszahlen hervorgeht, stieg der Umsatz von 166 auf 369 Mio. Euro. Das Betriebsergebnis (Ebit) schnellte von zwei auf 52 Millionen Euro, das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 19 auf 90 Millionen Euro.
Das neue Drei hat nun 3,337 Millionen Kunden. Ende Dezember 2012 waren es noch 1,711 Millionen. Laut Telekomregulator RTR kommt die neue Nummer drei am Markt auf einen Anteil von 23,3 Prozent. Marktführer Telekom Austria (A1) kommt nach dem Kauf von Yesss! auf sechs Millionen Kunden, also einen Marktanteil von 45,5 Prozent. T-Mobile kommt inklusive Telering auf 4,12 Millionen Kunden(Marktanteil 31,2 Prozent).
(sg)