Brände/Italien

Flammen nahen: Behörden lassen Campingplätze und Häuser auf Insel Elba räumen

Auch in Albanien toben Waldbrände - hier ein Bild aus der Gegend nahe Qeparo.
Auch in Albanien toben Waldbrände - hier ein Bild aus der Gegend nahe Qeparo.Reuters / Florion Goga
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Rund 700 Personen mussten in Sicherheit gebracht werden. Hinter den Sommerbränden vermuten viele Beobachter wirtschaftliche Interessen.

Schwere Brände toben auf der italienischen Urlaubsinsel Elba. 700 Urlauber mussten am Montagabend evakuiert werden, nachdem die Flammen eines Waldbrands zwischen den Ortschaften Rio Marina und Porto Azzurro zwei Campingplätze und einige Wohnungen erreicht haben. Niemand wurde verletzt, teilten die Behörden am Dienstag mit.

Zwei Hubschrauber und zwei Löschflugzeuge des Typs Canadair waren im Einsatz, um die Flammen zu löschen. 14 Hektar Wald wurden zerstört. Drei Häuser wurden schwer beschädigt. Vermutet wird das Werk von Brandstiftern. Die Flammen wurden von starkem Wind genährt.

Nur fünf Prozent der Brände in Italien werden laut Experten von Pyromanen gelegt, die aus purer Zerstörungslust handeln. Meist stecken wirtschaftliche Interessen hinter den Sommerbränden. Strenge Regeln verbieten zwar das Bauen auf abgebrannten Gebieten, dennoch geht man davon aus, dass Spekulation ein Hauptgrund der Brandwelle im Sommer ist.

Albanien nimmt mehrere Brandstifter fest

Auf der anderen Seite des italienischen Stiefels, an der albanischen Küste kämpfen Einsatzkräfte ebenfalls gegen Feuer. Die albanische Polizei sagte, sie habe in den letzten 24 Stunden vier Personen wegen Brandstiftung festgenommen, als Soldaten und Feuerwehrleute in Touristengebieten an der Küste stationiert waren, um die sich ausbreitenden Waldbrände zu bekämpfen.

Viele Bauern in Albanien zünden bewirtschaftete Felder an, um Stoppeln, Unkraut und Abfälle zu entfernen, bevor sie eine neue Ernte aussäen. Im Juli hat Albanien 14 Personen identifiziert und wegen der Anstiftung zu Waldbränden angeklagt. Zwei Bauern wurden verhaftet, weil sie in der Nähe des Touristendorfs Qeparo einen Brand verursacht hatten, der Dutzende Hektar in Brand setzte und Häuser und Olivenbaumplantagen gefährdete.

Video veröffentlicht

Die Polizei veröffentlichte Drohnenaufnahmen von zwei Polizisten, die einem der Männer auf einem Hügel nachliefen und ihn schließlich festnahmen. Die albanische Armee sagte, sie habe 40 Soldaten geschickt, um den örtlichen Behörden bei der Brandbekämpfung zu helfen. Sie trugen Schaufeln und Wasser auf dem Rücken auf einen Hügel.

Einheimische und ausländische Touristen sahen zu, wie ein Armeehubschrauber Wasser aus dem Ionischen Meer sammelte, um es gegen das Feuer zu schütten, obwohl die meisten ihren Urlaub ungehindert fortsetzten. Die Polizei sagte, zwei Personen in der östlichen Stadt Elbasan seien ebenfalls verhaftet worden, weil sie ihr Land niedergebrannt hatten, nachdem das Feuer außer Kontrolle geraten und auf andere Gebiete übergegriffen hatte.

Die Polizei appellierte an die Bürger, „unter keinen Umständen Feuer anzuzünden, da diese Aktion ein Verbrechen darstellt und strafbar ist.“ Nach Angaben des albanischen Verteidigungsministeriums seien in den ersten beiden Augustwochen 95 Brände gemeldet worden. (APA)

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