Südliches Afrika

„Simbabwe wird geplündert wie nie zuvor“

Simbabwes autokratischer Staatschef Emmerson Mnangagwa ist auf den größten Wahlplakaten abgebildet.
Simbabwes autokratischer Staatschef Emmerson Mnangagwa ist auf den größten Wahlplakaten abgebildet. Reuters / Siphiwe Sibeko
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Elisabeth Valerio ist die einzige Präsidentschaftskandidatin bei den Parlaments- und Präsidentenwahlen in Simbabwe am heutigen Mittwoch. Neben der Vormachtstellung der korrupten Zanu-PF will sie auch Vorbehalte gegen Frauen in politischen Führungspositionen beenden. 

Harare/Kapstadt. Es war wohl Elisabeth Valerios Mutter, die ihr politischen Mut in die Wiege gelegt hat. Eine Frau, die sich in Simbabwe nie um Konventionen gekümmert hat, eine Beziehung mit einem deutschen Koch begann, der während eines Praktikums im südlichen Afrika ins damalige Rhodesien gereist war. Die gemischt-ethnische Ehe war eine Straftat im damaligen Rhodesien. Und es war Valerios Mutter, die in den 1980er-Jahren eine politische Partei gründete, als erste Frau Diktator Robert Mugabe politisch herausforderte. Wenn auch nur auf regionaler Ebene.

Tochter Valerio, 49, will nun eine Stufe weitergehen. Sie ist die einzige Frau unter den zwölf Kandidaten, die am heutigen Mittwoch bei den Präsidentschaftswahlen in Simbabwe antreten. Wie damals in den 1980er-Jahren regiert die Partei Zanu-PF, inzwischen unter der rigiden Regentschaft von Mugabes Nachfolger, Emmerson Mnangagwa, genannt das „Krokodil“. Der autokratische Präsident ist 80 Jahre alt und in vielerlei Hinsicht in Mugabes Fußstapfen getreten. Letzterer regierte bis zum 94. Lebensjahr.

„Die Leute sind misstrauisch“

Ein Telefonat am Sonntag. Valerio ist in Manicaland im Osten Simbabwes. Die Autos für die Fahrt zu den letzten Kundgebungen warten schon. Sie kämpft bis zuletzt um jede Stimme. Zwei Jahre ist sie durch die zehn Provinzen gereist, die strukturschwächsten Gegenden, in denen die Zanu-PF traditionell die größte Unterstützung hatte.

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