Graz: Trauungssaal öffnet auch für lesbische und schwule Paare

Graz: Trauungssaal öffnet auch für lesbische und schwule Paare
Graz: Trauungssaal öffnet auch für lesbische und schwule Paare REUTERS
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Bürgermeister Siegfried Nagl reagierte auf ein VfGH-Erkenntnis, eine überparteiliche Plattform jubelt und will nun Adoptionsrecht in Angriff nehmen.

Der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) hat nach jahrelangen Forderungen anderer Parteien und Organisationen nun doch den Trauungssaal im Rathaus für Zeremonien von Lesben und Schwulen geöffnet: Ab 1. September dürfen homosexuelle Paare ihre Partnerschaft in dem prunkvollen Saal eintragen lassen. Der Grund für den Wechsel seines Standpunkts sei ein entsprechendes Erkenntnis des Verfassungsgerichtshofs (VfGH).

Nach Jahren des strikten Nein zur Öffnung des Grazer Trauungssaales für Zeremonien homosexueller Paare ließ Nagl nach seinem Urlaub verkünden, dem Erkenntnis des VfGH Rechnung zu tragen: Eine unterschiedliche Behandlung von Menschen, die sich Verehelichen und Menschen, die eine eingetragene Partnerschaft eingehen, sei nicht zulässig, hieß es in der Aussendung. Für ein Interview fand Nagl am Montag keine Zeit.

Umso auskunftsfreudiger waren die Anhänger der überparteilichen Plattform "Grazer Trauungssaal für alle": Mitinitiator Sebastian Pay von der Sozialistischen Jugend feierte am Grazer Hauptplatz gemeinsam mit Vizebürgermeisterin Martina Schröck (SPÖ) sowie Stadträtin Lisa Rücker (Grüne) und Gemeinderat Philip Pacanda (Piraten). "Aber es ist traurig, dass es für Nagl eine VfGH-Entscheidung brauchte", meinte Pay.

Bisher hatte man ungefähr 2500 Unterschriften für die Öffnung des Trauungssaales für Verpartnerungen gesammelt. Eine Weiterführung der Petition sei zwar nicht notwendig, aber man werde das Bündnis weiter leben lassen: "Als nächstes wollen wir das Adoptionsrecht in Angriff nehmen sowie Rollenbilder aufbrechen", versprach Pay.

(APA)

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