Sturm

Sturmspitzen bis zu 130 km/h: Zwei Menschen in Oberösterreich verletzt

Die Einsatzkräfte im Bezirk Amstetten waren bis in die Morgenstunden mit Unwetterschäden beschäftigt.
Die Einsatzkräfte im Bezirk Amstetten waren bis in die Morgenstunden mit Unwetterschäden beschäftigt.APA / BFKDO Amstetten
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Unwetter fegten über weite Teile Österreichs. Notrufe gingen teilweise im Minutentakt ein. In Attnang-Puchheim wurde ein Mann von einem Garagentor getroffen. Am Bodensee gerieten zwei Boote in Seenot.

Eine Gewitterfront ist in der Nacht auf Freitag über weite Teile Österreichs gezogen. Insbesondere der dabei auftretende Sturm hat die Feuerwehren gefordert. Betroffen waren vor allem Salzburg, Oberösterreich und Vorarlberg. Zwei Menschen wurden in Oberösterreich verletzt. Am Bodensee wurde eine Sturmwarnung ausgegeben.

Im Salzburger Flachgau standen 27 Feuerwehren mit 515 Helferinnen und Helfern an 158 verschiedenen Stellen im Einsatz. In der Stadt Salzburg rückten 30 Feuerwehrleute zu 16 Einsätzen aus, teilte das Landesfeuerwehrkommando mit. Der Großteil konnte noch in der Nacht abgearbeitet werden. Betroffen waren fast alle Gemeinden des Flachgaus, wo umgestürzte Bäume auf Straßen zu liegen kamen. In Köstendorf wurde ein Stalldach weggerissen, die Helfer dichteten dieses provisorisch ab. In Seekirchen und in Köstendorf prallten außerdem jeweils ein Auto gegen einen umgestürzten Baum.

Fahrzeuge umgeworfen

Die Unwetterfront zog weiter nach Oberösterreich und hat dort zahlreiche Schäden angerichtet, wie eine Bilanz in der Früh zeigte. Die Feuerwehren meldeten rund 130 Einsätze. Die ersten Notrufe gingen im Minutentakt aus dem Bezirk Braunau in der Landeswarnzentrale ein. Sie wurde mit zusätzlichem Personal verstärkt. Um 1.00 Uhr waren schon um die 80 Feuerwehren im Einsatz.

Sturmböen von bis zu 130 km/h ließen zahlreiche Bäume auf Straßen und Stromleitungen stürzen. Dächer wurden abgedeckt. Auch Fahrzeuge wurden umgeworfen. Wie der „ORF Oberösterreich“ berichtet, ist in Attnang-Puchheim ein Mann von einem Garagentor getroffen worden, das vom Sturm aufgedrückt wurde. Er wurde ins Spital gebracht. In Steyr wurde eine 19-Jährige im Auto vom Unwetter überrascht. Wegen der schlechten Sichtverhältnisse fuhr sie mit dem Pkw gegen einen Stein am Straßenrand. Die junge Frau erlitt dabei leichte Verletzungen, der Wagen wurde beschädigt, teilte die Polizei mit.

Zudem gab es Überflutungen sowie Brände in elektrischen Anlagen. Das Landesfeuerwehrkommando rechnete in der Früh damit, dass sich die Lage im Laufe des Vormittages entspannen werde. Einzelne Feuerwehren dürften aber noch mit der Beseitigung der Sturmschäden beschäftigt sein.

Sturmschäden auf einem italienischen Markt in Ebensee im Bezirk Gmunden.
Sturmschäden auf einem italienischen Markt in Ebensee im Bezirk Gmunden.APA / Reinhard HÖrmandinger

Sturmwarnung am Bodensee

Auch über Vorarlberg hat sich ein heftiges Gewitter mit Sturmböen entladen. Spitzen bis zu 100 km/h wurden gemessen. Betroffen waren die Bodensee- und die Unterland-Gemeinden. In mehreren Kommunen wurden Bauzäune durch die Luft gewirbelt, Verkehrsschilder wurden geknickt. Die Einsatzkräfte mussten zu über 40 Einsätzen ausrücken.

Kurz nach 19.00 Uhr wurde für den Bodensee eine Starkwindwarnung ausgegeben, die eine Stunde später verschärft und in eine Sturmwarnung umgewandelt wurde.  Zwei Boote gerieten hier in Seenot. Eines schaffte es selbst in den Hafen zurück, die Besatzung des zweiten wurde von der Wasserrettung in Sicherheit gebracht. Verletzt wurde niemand.

Starkregen in Osttirol

Gewitter mit Starkregen haben am Donnerstag in Osttirol zu lokalen Murenabgängen und Hangrutschungen geführt. Betroffen waren die Drautal-Bundesstraße (B 100), die Pustertaler Höhenstraße (L 324) sowie die St. Justina Straße (L 388), heißt es seitens der Tiroler Polizei. Die beiden ersteren konnten nach Beendigung der Aufräumarbeiten bereits wieder für den Verkehr freigegeben werden. Die St. Justina Straße hingegen blieb zunächst weiter gesperrt, weil die Brücke über den „Platschbach“ weggerissen worden war. Verletzt wurde niemand.

Das Unwetter erreichte schließlich auch Niederösterreich und traf vor allem den Bezirk Amstetten. Gezählt wurden 18 Einsätze der Freiwilligen Feuerwehren, teilte das Bezirkskommando mit. Umgestürzte Bäume mussten beseitigt werden, auch Stromleitungen wurden laut einer Aussendung in Mitleidenschaft gezogen. Gefordert waren die Helfer bis in die frühen Morgenstunden. (APA/Red.)

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