Sammelklage

3M schließt Milliardenvergleich mit US-Militär

3M stellt Klebebänder, Haftnotizen, Elektrowerkzeuge und medizinische Produkte her.
3M stellt Klebebänder, Haftnotizen, Elektrowerkzeuge und medizinische Produkte her.Reuters / Nicholas Pfosi
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Aufgrund von mangelhaften Gehörschützer hat sich der Mischkonzern 260.000 Klagen eingehandelt. Diese sollen mit rund sechs Milliarden abgegolten werden.

Der US-Mischkonzern 3M legt Insidern zufolge mit einer Milliardenzahlung den Streit um die Lieferung angeblich mangelhaften Gehörschutzes an das US-Militär bei. Der Hersteller von Klebebändern, Haftnotizen, Elektrowerkzeugen und medizinischen Produkten habe sich am Montag auf einen Vergleich in Höhe von 6,01 Milliarden Dollar geeinigt, mit dem 260.000 Klagen abgegolten werden sollen, sagte eine mit der Vereinbarung vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters am Montag.

Das Geld werde größtenteils über die nächsten fünf Jahre ausgezahlt. Ein Sprecher von 3M und die Anwälte der betroffenen Soldaten reagierten zunächst nicht auf eine Anfrage zur Stellungnahme.

Größte Sammelklage in US-Geschichte

Die Einigung folgt auf einen gescheiterten Versuch von 3M Anfang des Jahres, die größte Sammelklage in der Geschichte der USA vor ein Insolvenzgericht zu bringen, um die Haftung des Unternehmens zu begrenzen. Die mutmaßlich fehlerhaften Ohrstöpsel wurden von Aearo Technologies hergestellt, einem Unternehmen, das 3M im Jahr 2008 übernommen hatte. Sie wurden von 2003 bis 2015 vom US-Militär in der Ausbildung und im Kampf eingesetzt, unter anderem in Afghanistan und im Irak. Die Kläger warfen dem Unternehmen vor, Konstruktionsfehler verschwiegen, Testergebnisse gefälscht und keine Anweisungen für den richtigen Gebrauch der Ohrstöpsel gegeben zu haben, was zu Hörschäden geführt habe.

Es ist bereits der zweite große Rechtsstreit für 3M in diesem Jahr, der mit einem Vergleich beigelegt werden soll: Erst im Juli hatte 3M angeboten, eine Klage wegen Wasserverschmutzung durch „Ewigkeits-Chemikalien“ mit einer Zahlung von 10,3 Milliarden Dollar beizulegen. (APA/Reuters)

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