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Im Gespräch mit den Expert:innen des Landes

Cybercrime: Wie stärkt man die eigene digitale Rüstung?

Stefan Haas, CEO des TÜV Austria, spricht über Internetkriminalität.
Stefan Haas, CEO des TÜV Austria, spricht über Internetkriminalität.Roland RUDOLPH
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Der Anstieg der Internetkriminalität scheint unaufhaltsam zu sein. Welche Bedrohungen gibt es, wer ist betroffen und wie kann man mit Bewusstseinsschärfung, Vorbeugung, frühzeitiger Erkennung von Angriffen sowie bestmöglicher Reaktion darauf die Schäden in Grenzen halten? Antworten gibt es von Stefan Haas, CEO des TÜV Austria.

Laut dem Cybercrime Report des Bundeskriminalamts wurden 2022 mehr als 60.000 Fälle von Internetkriminalität in Österreich zur Anzeige gebracht. Das sind um 30 Prozent mehr als im Jahr zuvor und rund drei Mal so viel wie im Jahr 2018. 

Dunkelziffer, Aufklärungsquote, Existenzbedrohung

Experten gehen zudem im Bereich der Internetkriminalität von einer hohen Dunkelziffer aus, da viele Betroffene die Anzeige bei der nächsten Polizeidienststelle scheuen, teils aus Scham, Angst vor Reputationsverlust oder weil angenommen wird, dass der Fall ohnehin nicht erfolgreich verfolgt werden könnte. Tatsächlich lag die Aufklärungsquote bei Cyberstraftaten in Österreich im Vorjahr nur bei 34 Prozent. Zu drastischen Ergebnissen kommt auch die KPMG-Studie „Cybersecurity in Österreich 2023“. Demnach haben alle 903 von KPMG befragten Unternehmen im vergangenen Jahr zumindest eine Cyberattacke erlebt. 63 Prozent der Unternehmen sind der Ansicht, dass die Cyberangriffe in den nächsten zwölf Monaten zunehmen werden, 55 Prozent der Befragten sagen, dass Cyberangriffe ihre geschäftliche Existenz bedrohen.

Crime as a Service

Die Ergebnisse der Studien spiegeln eine weltweite Entwicklung wider, in der zunehmend professionell agierende, teils staatlich unterstützte Tätergruppierungen den Ton angeben. Die Täterschaft benötigt dabei nicht zwingend tiefgehendes Fachwissen. Hackingtools, Schadsoftware, spezielle Dienstleistungen zur Geldwäsche oder die Nutzung von Bot-Netzwerken werden mittlerweile als „Crime as a Service“ angeboten. Durch die im Darknet angebotenen Dienste steigen laut Bundeskriminalamt vor allem Massenerpressungsmails und gezielte Erpressungen durch Ransomware mit Bitcoin-Forderungen an. Als besorgniserregend wird seitens der Cybersecurity-Experten vor allem das zunehmende Interesse der Angreifer an der kritischen Infrastruktur angesehen, sprich an Anlagen und Systemen, die von wesentlicher Bedeutung für die Aufrechterhaltung wichtiger gesellschaftlicher Funktionen sind.

Elementare Fragen und Antworten

Welchen Einfluss haben neue Technologien, wie die Anwendungen der künstlichen Intelligenz, auf die Entwicklung der Cyberkriminalität? Wie kann man Angriffen vorbeugen beziehungsweise kompromittierte Systeme wieder so rasch wie möglich lauffähig machen? Und warum gilt es auch im Zeitalter der Digitalisierung, bei Schutzmaßnahmen das Augenmerk vor allem auf den Faktor Mensch zu legen? Im „Presse“-Podcast beantwortet Stefan Haas, CEO des TÜV Austria, elementare Fragen zum Themenkreis Cybercrime. Im Fokus stehen die Aspekte Prävention, Detektion und Reaktion.

„Nachgefragt: Viertel vor Haas“ ist eine vierteljährliche Podcast-Reihe mit Christian Lenoble („Die Presse“) im Gespräch mit TÜV-AUSTRIA-CEO Stefan Haas. Die nächste „Viertel vor Haas“- Folge hören Sie am 27.11. | Folge 1 | Folge 2 | Folge 3 tuvaustria.com/viertelvorhaas

Zur Person

Stefan Haas, geboren 1965 in Wien, studierte Maschinenbau an der Technischen Universität Wien und schloss 1994 das Studium mit dem Doktorat der technischen Wissenschaften mit Auszeichnung ab. Seit dem 1. März 2013 ist der Manager und Wissenschaftler, der für seine Forschungs- und Entwicklungsarbeiten mit nationalen und internationalen Preisen bedacht wurde, Vorsitzender des Vorstands (CEO) der TÜV AUSTRIA Holding AG.

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