Vor 2500 Jahren war die sizilianische Stadt Syrakus auf Augenhöhe mit Athen. Im Bild: Springbrunnen mit Arethusa im Stadtzentrum.
Sizilien

Das New York der Antike

Ortigia, das auf einer Insel liegende historische Zentrum von Syrakus, bietet ein Neben- und Übereinander von Kulturen. Ein impressionistisches Stadtporträt. 

Ein kleines Grüppchen von griechischen Auswanderern hielt es nicht mehr aus in seiner Heimat Korinth und schipperte im Jahr 735 v. Chr. auf der Suche nach einem Hafen entlang der Südostküste Siziliens. Sie stießen auf eine kleine Insel mit so schönen Buchten, dass sie sich gar nicht sattsehen konnten. Man war nur durch eine wenige Meter breite Durchfahrt von der Hauptinsel getrennt. Da wollten sie bleiben. Es gab zwar schon Menschen hier, die Sikuler, aber die konnten sich angesichts der Ankömmlinge nicht zu einem kräfteraubenden Widerstand aufraffen, sondern zogen sich ins sizilianische Hinterland zurück. Der Weg für die Gründung einer griechischen Kolonie war frei.

Es war üblich, sich bei einem solchen Vorhaben der Gunst des Götterhimmels zu versichern, also wurde die Siedlung Ortigia genannt, die Wachtelinsel, nach einem Beinamen der Göttin Artemis. Aus der kleinen Insel, um die man in fünfzig Minuten herumgehen kann, wurde in der Folge der historische Kern der Stadt Syrakus. Doch keiner denkt hier heute noch an Artemis, dafür ist eine andere mythische Gestalt allgegenwärtig: Arethusa, eine Nymphe, deren Schicksal der römische Dichter Ovid in seinen „Metamorphosen“ schildert.

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