Handyortungen sind hilfreich, um Vermisste und Unfallopfer zu finden, funktionieren aber nicht immer. Der neue AirMarker schafft Abhilfe.
Warum ist nicht schon früher jemand darauf gekommen: auf einen Signalballon, mit dem Menschen in Notsituationen auf sich und ihre Position im Freien aufmerksam machen können. Nun kommt so ein Produkt auf den Markt. Der Schweizer Unternehmer Rico Dürst, der als Flughelfer im Rettungshubschrauber oft die Schwierigkeiten bei der Ortung von Vermissten oder Verletzten beobachtet hatte, und sein Kompagnon Daniel Wattenhofer haben das „AirMarker Balloon Rescue System“ entwickelt.
Der „AirMarker R. One“ ist etwa so groß und schwer wie eine Bierflasche, äh: eine 750-ccm-Thermosflasche und passt in jeden Rucksack. Die Kunststoffhülle enthält eine Auslöseeinheit mit drei Helium-Zylindern, einen orangefarbenen Ballon mit integrierter Leuchte und Reflektoren und 45 Meter Kunstfaser-Leine. Einmal gestartet, kann der Ballon bis zu drei Tagen in der Luft bleiben.
Flugretter hoffen auf Zeitgewinn
Einen Test-Start fanden wir aus naheliegenden Gründen nicht zweckmäßig. Eher eine Befragung eines Experten wie Marco Trefanitz, Geschäftsführer der ÖAMTC-Flugrettung. Er hat das Schweizer Produkt bereits kennengelernt. „Ein System wie Airmarker erhöht die Auffindbarkeit eines Notfallortes wesentlich, damit gewinnen wir wertvolle Zeit, um Leben zu retten.“ Sein Team freue sich, den AirMarker bei einer seiner Übungen demnächst eingehend testen zu können.

Handyortungen führen zwar oft, aber nicht immer zum Ziel: Akkulaufzeit und, je nach Lage des Unfallortes, fehlende Erreichbarkeit oder auch Sichtbarkeit setzen dieser Methode Grenzen. Der AirMarker soll ab Mitte Oktober ausgeliefert werden und 199 Euro kosten.